Website der Initiative "Pro Pope Francis"
International

Gruppe «Pro Pope Francis» verteidigt Papst Franziskus

Wien/Prag, 18.10.17 (kath.ch) Eine neue internationale Initiative will Papst Franziskus gegen Attacken von katholischen Kritikern verteidigen. Die Gruppe «Pro Pope Francis», in der Katholiken aus Kirche und öffentlichem Leben vertreten sind, wendet sich in einem online zugänglichen Schreiben direkt an den Papst.

«Mit diesem öffentlichen Brief bringen wir zum Ausdruck, dass wir für Ihre mutige und theologisch wohl begründete Amtsführung dankbar sind», heisst es auf der Website «www.pro-pope-francis.com». Die «Pastoralkultur» von Franziskus stehe für einen Umgang mit den Menschen, bei dem nicht das Gesetz, sondern das Erbarmen das letzte Wort haben solle. «Sie träumen von einer ‘Kirche als Mutter und Hirtin’. Diesen Ihren Traum teilen wir», so die Unterstützer.

Altbischöfe als Mitunterzeichner

Auf der Website ist eine Liste mit, Stand Dienstagvormittag, 85 Unterzeichnern des offenen Briefes einsehbar. Darauf finden sich neben den Initiatoren, den Theologen Paul Zulehner (Wien) und Tomas Halik (Prag), etwa die österreichischen Altbischöfe Paul Iby (Eisenstadt) und Helmut Krätzl (Wien) der Erzabt von Pannonhalma (Ungarn), Asztrik Varszegi, der Prager Weihbischof Vaclav Maly, der Altbischof von North-Aliwal (Südafrika), Fritz Lobinger, und Christian Weisner von «Wir sind Kirche»-Deutschland.

In dem Schreiben bitten Sie den Papst, nicht von seinem Weg abzuweichen, und sichern ihm Unterstützung zu. Franziskus sei es in kurzer Zeit gelungen, die Pastoralkultur der katholischen Kirche zu reformieren. Die «verwundeten» Menschen, aber auch die verwundete Natur gingen ihm zu Herzen. «Sie sehen die Kirche an den Rändern des Lebens als Feldlazarett», heisst es.

Reaktion auf «Zurechtweisung» des Papstes

Hintergrund der Initiative ist eine Ende September veröffentlichte förmliche «Zurechtweisung» konservativer Kleriker und Theologen, die den Papst auffordern, sich von «Irrlehren» zu distanzieren. Die Unterzeichner vertreten die Ansicht, dass Franziskus «auf direkte oder indirekte Weise» häretische Standpunkte zu Ehe, Moral und Sakramentenlehre gefördert habe.

Unter ihnen sind der deutsche Schriftsteller Martin Mosebach, der ehemalige Chef der Vatikanbank IOR, Ettore Gotti Tedeschi, der Ex-Vorsitzende des nationalen Forschungsrates in Italien CNR, Roberto de Mattei, sowie der Philosoph und Priester Antonio Livi, ehemals Dekan an der Lateran-Universität. Zu den Unterzeichnern gehört auch der Generalobere der traditionalistischen Priesterbruderschaft, Bernard Fellay. (kna)

Website der Initiative «Pro Pope Francis» | © Screenshot
18. Oktober 2017 | 11:47
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