Ausschnitt vom Flyer der Tagung "Gottes starke Töchter".
International

Gottes starke Töchter: Internationale Tagung zur Frauenfrage in der Kirche

Welche Rollen, Aufgaben und Ämter werden Frauen künftig in der katholischen Kirche einnehmen? Mit dieser Frage setzt sich nächste Woche in Leipzig eine internationale Tagung auseinander – die auch online verfolgt werden kann. Frauen und Organisationen aus der Schweiz sind ebenfalls beteiligt.

Barbara Ludwig

Die Veranstalterinnen und Veranstalter des zweitägigen Anlasses sehen in der Frauenfrage nichts weniger als «die Zukunftsfrage der katholischen Kirche», wie aus dem Programm hervorgeht. Denn die bisherige Antwort der Kirche auf diese Frage sei zu einem «Glaubwürdigkeitsproblem» geworden: «Man kann nicht die Würde des Menschen verteidigen und zugleich Frauen gleiche Rechte verweigern.» Die Rückmeldungen zur Weltsynode zeigten, dass Katholikinnen und Katholiken auf der ganzen Welt von ihrer Kirche Geschlechtergerechtigkeit erwarten.

Wo kommen Charismen von Frauen zur Geltung?

Das Tagungsprogramm ist demnach ganz dem Thema Frau und Kirche gewidmet. Es geht um Berufe, Dienste und Ämter, in denen Kompetenzen und Charismen von Frauen zur Geltung kommen. Auch sollen bestehende kirchliche Strukturen auf Möglichkeiten und Grenzen der Beteiligung von Frauen hin untersucht werden.

Die Konferenz mit dem Titel «Gottes starke Töchter. Frauen und das Amt im Katholizismus» findet Anfang kommender Woche in Leipzig statt. Interessierte können vor Ort teilnehmen oder digital. Veranstaltet wird der Kongress von der Katholischen Akademie des Bistum Dresden-Meissen sowie mehreren deutschen Universitäten beziehungsweise ihren Lehrstühlen für Dogmatik.

Schweizer Organisationen unterstützen Kongress

Es arbeiten der Katholische Deutsche Frauenbund, die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands sowie das internationale Netzwerk «Catholic Women’s Council» (CWC) mit.

Renata Asal-Steger, RKZ-Präsidentin.
Renata Asal-Steger, RKZ-Präsidentin.

Drei Schweizer Organisationen unterstützen den Anlass, an dem zahlreiche Wissenschaftler und vor allem Wissenschaftlerinnen aus aller Welt mitwirken: Die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ), die Herbert Haag-Stiftung für Freiheit in der Kirche sowie die «Allianz Gleichwürdig Katholisch».

Renata Asal-Steger und Tatjana Disteli

Zudem treten auch Frauen aus der Schweiz auf. So beteiligt sich Renata Asal-Steger am Themenblock «Strukturen und Macht. Frauen in Leitungsverantwortung». Sie ist Präsidentin der RKZ und Synodalrätin der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Luzern. Tatjana Disteli, Generalsekretärin der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau, tritt am Abschlusspodium auf.

Generalsekretärin der Landeskirche Aargau: Tatjana Disteli.
Generalsekretärin der Landeskirche Aargau: Tatjana Disteli.

Ordensfrauen als Expertinnen

Mit Bischof Peter Kohlgraf bei der Eröffnung des Kongresses tritt auch ein Vertreter der Kirche auf. Prominente Beteiligte sind unter anderem Catalina Cerda-Planas aus Santiago de Chile, die im Fachbereich Praktische Theologie tätig ist, die Ordensfrau und Professorin Ana Thea Filipovic aus Kroatien und Béatrice Faye aus Senegal, ebenfalls Ordensfrau und Professorin.

Am Ökumenischen Gespräch vom Montagabend nehmen unter anderem Ilse Junkermann, ehemalige Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, und Beate Gilles, Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, teil.


Ausschnitt vom Flyer der Tagung «Gottes starke Töchter». | © Katholische Akademie Bistum Dresden-Meissen
11. September 2023 | 16:30
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