Unbekannte haben die Fassade des EVP-Sekretariats in Zürich verwüstet
Schweiz

Gegner des «Marsch fürs Läbe» verübten Anschlag auf EVP-Sekretariat

Zürich, 16.9.15 (kath.ch) In der Nacht auf den 16. September wurde auf das Sekretariat der Evangelischen Volkspartei (EVP) in Zürich ein Anschlag verübt. Die Fassade wurde mit Sprüchen wie «Marsch fürs Läbe angreifen» besprayt. Zwei Fenster wurden eingeschlagen. Die EVP hat Strafanzeige gegen unbekannt eingereicht, wie sie am 16. September mitteilte.

Laut Mitteilung sollen mehrere vermummte Personen den Anschlag auf das Sekretariat in Zürich verübt haben. Die Täter haben die Fassade mit Hammer und Sichel versehen und wenden sich mit der Aufschrift «Marsch fürs Läbe angreifen» direkt gegen die Demonstration von Lebensschützern, die am Samstag, 19. September  stattfinden soll.

Die Fassade und vier Frontfenster seien zudem mit Farbe beworfen und zwei davon eingeschlagen worden, präzisierte Peter Reinhard, Geschäftsführer der EVP Zürich auf Anfrage von kath.ch. Insgesamt sei ein Sachschaden von mehreren tausend Franken entstanden. In der EVP-Liegenschaft hätten auch die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) und zwei weitere christliche Hilfswerke ihren Sitz.

EVP nimmt erstmals am «Marsch fürs Läbe» teil

Die EVP nimmt dieses Jahr erstmals am «Marsch fürs Läbe» teil, «nachdem die Organisatoren einen differenzierten, nicht plakativen Auftritt versprochen haben, um den Dialog zu führen», so die Mitteilung. Umso ärgerlicher sei ein solcher Anschlag, sagte Reinhard gegenüber kath.ch. Die EVP respektiere die Meinung Andersdenkender als den Kern der Demokratie, doch mit Farbkübeln und Pflastersteinen löse man keine Probleme. Die EVP ruft daher in ihrer Mitteilung die Demonstranten für und gegen den Marsch «zur Besonnenheit und zum Verzicht auf Gewalt» auf. Die Partei hat die Situation der Polizei geschildert, zusätzliche Sicherheitsmassnahmen hat sie laut Reinhard nicht beantragt.

Papst unterstützt «Marsch fürs Läbe»

Die Kundgebung der christlichen Lebensrechts-Organisationen in Zürich wird von einem Grossaufgebot der Zürcher Stadtpolizei geschützt werden, wie das Organisationskomitee am 15. September mitteilte. Linksautonome Gegner hätten wie in den Vorjahren zu einer unbewilligten Gegendemonstration aufgerufen, was jeweils zu Konfrontationen geführt habe. Der nunmehr sechste «Marsch fürs Läbe» findet auf Verfügung der Polizei erstmals auf dem Marktplatz in Zürich-Oerlikon und damit weitab vom Stadtzentrum statt. Bisher wurde er jeweils in der Zürcher Innenstadt durchgeführt.

Papst Franziskus hat seine Unterstützung des «Marsch fürs Läbe» ausgedrückt. Er begleite das Projekt mit Wohlwollen und Interesse und sei überzeugt, dass es «sehr, sehr wichtig sei», was die Teilnehmenden des Marsches tun würden, zitierte das OK in seiner Mitteilung aus einem Papstschreiben. Der Westschweizer Bischof Charles Morerod wird ein Grusswort schreiben, das vom Churer Weihbischof Marian Eleganti vorgelesen wird.

Nationalrätin Streiff referiert zum Fortpflanzungs-Medizin-Gesetz

Nach dem ökumenischen Gottesdienst und dem Bekenntnismarsch referiert Nationalrätin Marianne Streiff von der Evangelischen Volkspartei (EVP Bern) gegen das vom Parlament erlassene Fortpflanzungs-Medizin-Gesetz (FMedG). Dagegen haben christliche Lebensrechts-Gruppen unter Führung der EVP das Referendum erhoben. Für das Referendum werden am Anlass Unterschriften gesammelt.

Der «Marsch fürs Läbe» wird von verschiedenen Organisationen getragen, die sich gegen die Abtreibung engagieren. Zur Trägerschaft gehören unter anderen «Jugend und Familie», «Human Life International», «Zukunft CH», die «Vereinigung Katholischer Ärzte der Schweiz», die SEA, die EVP und die Eidgenössische Demokratische Union (EDU). (sys)

Unbekannte haben die Fassade des EVP-Sekretariats in Zürich verwüstet | © zVg
16. September 2015 | 10:59
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