Schweiz
Fremdes Geld im Casino verspielt: Ex-Pfarrer von Küssnacht SZ kommt vor Gericht
Die Luzerner Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Pfarrer von Küssnacht SZ gewerbsmässigen Betrug vor. Am 27. Juni findet am Luzerner Kriminalgericht die Verhandlung statt.
Im November vergangenen Jahres klagte die Luzerner Staatsanwalt den früheren Pfarrer von Küssnacht SZ wegen gewerbsmässigem Betrug an. Ihm wird vorgeworfen, von Privatpersonen zwischen 2009 und 2018 arglistig Darlehen bezogen und diese nicht zurückbezahlt zu haben. Zudem soll er unrechtmässig Geld von Konten der Pfarrei für private Zwecke verwendet haben. Der Mann ist geständig.
Abgekürztes Verfahren
Die Verhandlung vor dem Luzerner Kriminalgericht findet am 27. Juni statt, wie das Gericht am Montag auf Anfrage mitteilte. Sie ist öffentlich. Der Fall wird im abgekürzten Verfahren behandelt. Dabei würden die Staatsanwaltschaft, die Verteidigung und der Beschuldigte eine Art Urteil aushandeln, das vom Gericht nur noch überprüft würde, teilt die Gerichtskanzlei mit.
Das abgekürzte Verfahren beinhaltet eine kurze Befragung des Beschuldigten, jedoch keine Darstellung des Sachverhalts. In der Regel werden auch keine Plädoyers gehalten.
Über drei Millionen Franken
Die Geschädigten stammen aus verschiedenen Kantonen. Weil der erste gemeldete Geschädigte aus dem Kanton Luzern stammt, wird der Fall vor dem Luzerner Kriminalgericht verhandelt, wie ein Sprecher im November gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Insgesamt sind am Verfahren rund 70 Personen beteiligt. Den Deliktsbetrag beziffert die Staatsanwaltschaft auf über drei Millionen Franken.
2018 Rücktritt als Pfarrer
Der Priester, der an Spielsucht litt, trat im Juni 2018 wegen seiner Schulden als Pfarrer von Küssnacht und Pfarradministrator von Immensee SZ zurück. 2019 reichte er Privatkonkurs ein. Nach seinem Rücktritt liess sich der Mann in einer Klinik therapeutisch behandeln. Heute lebt er im Benediktinerkloster Mariastein im Kanton Solothurn, wie kath.ch aus sicherer Quelle weiss. (bal)
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