Französischer Bischof in Missbrauchs-Prozess vorgeladen

Paris, 23.9.16 (kath.ch) Der Bischof der südostfranzösischen Alpendiözese Gap, Jean-Michel Di Falco, ist in einem Zivilprozess zu Kindesmissbrauch vorgeladen. Verschiedene französische Medien berichten, dass er beschuldigt werde, sich in den 1970er Jahren an einem Schüler vergriffen zu haben. Der angebliche Missbrauchsfall habe sich im Privatcollege Saint-Thomas-d’Aquin in Paris ereignet, dessen Direktor Di Falco damals war. Das Opfer klagt laut Medienangaben auf Schadenersatz.

Ein 2002 eröffneter Prozess zu dem Fall war wegen Verjährung eingestellt worden. Zum aktuellen Prozess wollte der Bischof sich nicht äussern.

Seit Anfang 2016 waren verschiedene Missbrauchsfälle im Zusammenhang mit Frankreichs Kirche bekanntgeworden. Gegen den Erzbischof von Lyon, Philippe Barbarin, war wegen Nichtanzeige sexueller Übergriffe in seinem Verantwortungsbereich ermittelt worden. Im August hatte die französische Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen ihn jedoch eingestellt. Die französische Bischofskonferenz präsentierte im April verschiedene Massnahmen zur Bekämpfung von Missbrauch. So wurde etwa eine «Kommission gegen Pädophilie» ins Leben gerufen. (kna)

 

23. September 2016 | 17:03
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