Stadtpräsidentin Maria Pappa in der Ausstellung "Himmlische Weibsbilder" in der Kathedrale St. Gallen.
Schweiz

«Forza azzurri – hopp Schwiiz»: Welchem Fussball-Team drückt Maria Pappa die Daumen?

Mittwochabend, 21 Uhr: Bei der Fussball-EM spielt Italien gegen die Schweiz. Ein Dilemma für schweizerisch-italienische Doppelbürger und alle Freunde von «Bella Italia».

Raphael Rauch

«Ich bin innerlich zerrissen», sagte vor neun Jahren der deutsch-italienische Anchor des ARD-»Nachtmagazins», Ingo Zamperoni. Es ging um die schönste Nebensache der Welt: Fussball. Genauer: Deutschland gegen Italien. «Che vinca il migliore! Möge der Bessere gewinnen», lautete das Fazit des Moderators.

Was sagen katholische Stimmen aus der Schweiz zum Spiel Italien gegen Schweiz?

Maria Pappa, Stadtpräsidentin von St. Gallen, katholische Lektorin, Doppelbürgerin

Maria Pappa im St.Galler Dom.
Maria Pappa im St.Galler Dom.

«Toll wäre, wenn Italien und Schweiz weiterkommen. So habe ich zwei Mannschaften, die ich weiterhin anfeuern kann. Das bedeutet, dass Türkei und Wales heute um 18 Uhr am besten unentschieden spielen. So kann bei Italien und Schweiz die bessere Mannschaft gewinnen.»

Claudius Luterbacher, Kanzler des Bistums St. Gallen, hat italienische Schwiegereltern

Claudius Luterbacher. Im Hintergrund die Kathedrale von St. Gallen.
Claudius Luterbacher. Im Hintergrund die Kathedrale von St. Gallen.

«Es ist eine perfekte Ausgangslage: Heute Abend freue ich mich sowieso! Forza azzurri – hopp Schwiiz! Mein Tipp, wie es ausgehen wird heute Abend? 3:1 für Italien.»

Romina Monferrini, Theologin in Luzern

Romina Monferrini
Romina Monferrini

«Was soll ich mehr dazu sagen als: double the joy?! Aus meiner Sicht ist es eine Win-Win-Situation – egal, wie es ausgeht! Ich werde mich freuen, wenn die Schweizer Nationalmannschaft das Spiel gewinnt – sofern sie auch gut spielt. Und ich werde ebenso jubeln, wenn die Azzurri als Sieger aus diesem EM-Vorrundenspiel gehen.

Beim Fussball ist es für mich immer etwas doof, wenn ausgerechnet die Schweiz und Italien aufeinandertreffen. Ehrlich gesagt bin ich während des Spiels eher für Italien und ärgere mich etwas mehr, wenn bei ihnen etwas schief läuft oder daneben geht.

In diesem Sinne nur für heute Abend und dieses Spiel: zuerst Forza Italia – und dann unbedingt und von ganzem Herzen auch Hopp Schwiiz.»

Sarah Paciarelli, Pressesprecherin des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds

SKF-Mediensprecherin Sarah Paciarelli
SKF-Mediensprecherin Sarah Paciarelli

«Ich habe als polnische und italienische Staatsbürgerin, die in Deutschland geboren und aufgewachsen ist und heute in der Schweiz lebt, gleich vier Teams, mit denen ich an der EM mitfiebern kann.

Ich bin Ingo Zamperonis Meinung, wobei ich der Schweiz den Sieg gönnen würde, nachdem Italien sich schon im ESC-Finale den ersten Platz auf dem Siegertreppchen sicherte. Hopp, Schwiiz! Forza azzuri! Che vinca il migliore!»

Mario Pinggera, Pfarrer in Richterswil ZH, Aushilfspriester in Südtirol

Pfarrer Mario Pinggera an der Orgel in der katholischen Kirche in Richterswil ZH.
Pfarrer Mario Pinggera an der Orgel in der katholischen Kirche in Richterswil ZH.

«Das ist Philosophie! Gewinnen sollte, wer es auch verdient hat. Das ist selten genug der Fall. Lieber erzähle ich einen Witz: Fussball-Fan Bertone trifft auf Benedikt XVI. Ratzinger sagt zu Bertone: ‹Tarcisio, wollen wie heute Abend Pizza essen gehen?› Die Antwortet lautet: ‹Geht nicht Joseph, heute Abend ist Fussball.› Daraufhin will Benedikt XVI. wissen, wer denn spiele. Die Antwort: Österreich-Ungarn! Woraufhin Benedikt XVI. wissen will: «Gegen wen?»


Stadtpräsidentin Maria Pappa in der Ausstellung «Himmlische Weibsbilder» in der Kathedrale St. Gallen. | © Ueli Abt
16. Juni 2021 | 15:47
Lesezeit: ca. 2 Min.
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