Die Fatima-Prozession in Basel, 19. Mai 2023
Schweiz

Fatima-Prozession in Basel: Vitus Huonder hat Pilgermadonnen gesegnet

Die Fatima-Prozession in Basel steht der schismatischen Piusbruderschaft nah. Die Verbindung ist die «Militia Immaculatae», welche die Prozession organisiert hat. Auch in Basel dabei: «Die Schweiz betet». Bischof Vitus Huonder hat die Wandermadonnen gesegnet.

Regula Pfeifer

Die beiden Organisationen, die letzten Freitag die Prozession in Basel durchführten, stehen sich nahe. «Beide Organisationen sind marianisch und wünschen sich die Verbreitung des Rosenkranzgebetes und die Verehrung des Unbefleckten Herzen Mariens», erklärt Paul Weber auf Anfrage von kath.ch die Ähnlichkeit.

In der Medienmitteilung zur Prozession unterschreibt Paul Weber als Co-Präsident der «Militia Immaculatae» in Basel. Die Gruppierung «Militia Immaculatae» heisst auf Deutsch «Ritterschaft der Unbefleckten».

Piusbrüder als geistliche Leiter

Sie ist rechtlich gesehen ein Verein und hat ihren Sitz in Wil SG. Dies ist der Vereinswebseite zu entnehmen. Ebenso die Information, dass der Verein «unter der geistlichen Leitung der Piusbruderschaft St. Pius X.» steht».

Eine Nähe zur Piusbruderschaft zeigt sich auch an der Tatsache, dass der Distrikt Deutschland der Priesterbruderschaft St. Pius X. die «Militia Immaculatae» auf ihrer Webseite als Laienapostolat aufführt.

Huonders Nähe zur Piusbruderschaft

Auch bei der Prozession in Basel zeigen sich Verbindungen. So hat Vitus Huonder, emeritierter Bischof von Chur, am 8. Mai letzten Jahres die drei Wandermadonnen gesegnet. Diese gingen schliesslich auf Reise zu verschiedenen Standorten der Gebetsinitiative «Die Schweiz betet».

Vitus Huonder, emeritierter Bischof von Chur
Vitus Huonder, emeritierter Bischof von Chur

Huonder ist bekannt als Sympathisant der Piusbruderschaft. Er lebt seit seiner Emeritierung im Knabenheim der Piusbruderschaft in Wangs SG. Und er hat von da aus mehrfach den Kurs von Papst Franziskus scharf kritisiert.  

So hat Huonder kürzlich dem Papst in einem Videostatement vorgeworfen, er wolle die «Römische Liturgie» ausmerzen, sprich den vorkonziliaren Messritus. Konservative Bruderschaften wie die päpstlich nicht anerkannte Piusbruderschaft sowie die anerkannte Petrusbruderschaft pflegen diesen Gottesdienst-Stil.

Geistige Armee als Seelenretterin

Die «Militia Immaculatae» wurde 1917 vom Franziskaner Maximilian Maria Kolbe gegründet. «Nach der Idee des hl. Maximilian handelt es sich dabei um eine geistige Armee im Dienste der Immaculata im Kampf um die Rettung der Seelen», schreibt die Organisation auf ihrer Webseite.

Zwischen der «Militia Immaculatae» und der Gebetsinitiative «Die Schweiz betet» gibt es offenbar starke Verbindungen. Kath.ch hat eine Anfrage an die unpersönliche Anschrift der Organisation in Wil gemacht. Darauf reagiert hat ein gewisser Benjamin Aepli. Dieser unterschreibt als Vorsitzender der MI-Schweiz (Militia Immaculatae).

Mi-Vorsitzender ist Gründer der Gebetsinitiative

Aepli hatte kath.ch im Dezember 2021 über die neu entstandene Gebetsinitiative «Die Schweiz betet» Auskunft gegeben. In seiner aktuellen Antwort bezeichnet sich der MI-Schweiz-Vorsitzende nun als Gründer der Gebetsinitiative: «Die Überzeugung der Wirksamkeit und Notwendigkeit des Rosenkranz-Gebets hat mich veranlasst, ‹Die Schweiz betet› zu gründen.»

Benjamin Aepli erklärt in seinem Schreiben auch die Zusammenarbeit mit Vitus Huonder. «Da ich Bischof Vitus Huonder schon länger persönlich kenne und auch wusste, dass er Unsere Liebe Frau von Fatima verehrt, war es naheliegend, ihn für die Segnung der drei Pilgerstatuen anzufragen.»

An der diesjährigen Fatima-Prozession haben laut Auskunft der Organisatoren rund 330 Personen teilgenommen. Im Jahr zuvor, als die Fatima-Prozession erstmals seit Jahrzehnten wieder stattfand, seien es rund 500 gewesen.


Die Fatima-Prozession in Basel, 19. Mai 2023 | © zVg
16. Mai 2023 | 18:44
Lesezeit: ca. 2 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!