Goldmine Kalsaka in Burkina Faso
International

Erzbischof sieht Goldabbau in Afrika kritisch

Bobo-Dioulasso, 3.1.18 (kath.ch) Einen kritischen Blick auf den Goldabbau in seiner Heimat wirft der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz von Burkina Faso, Paul Yemboaro Ouedraogo. Das gelte vor allem für die privat betriebene Ausbeutung kleinerer Vorkommen, sagte der Erzbischof von Bobo-Dioulasso am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Insbesondere junge Menschen liessen sich von der Aussicht auf schnelles Geld blenden, so Ouedraogo. «Wir versuchen sie zum Nachdenken zu bringen und ihnen zu sagen: ‘Eure Zukunft liegt nicht in diesen Löchern, wo es kaum Sicherheit gibt, sondern in einer Ausbildung, die dazu dient, den eigenen Lebensunterhalt langfristig zu bestreiten.’»

Goldabbau schädigt Umwelt

Konkrete Gefahren berge der Goldabbau für die Umwelt, führte der Erzbischof weiter aus. Um Minengänge abzustützen, würden Bäume in den ohnehin von Wüstenausbreitung bedrohten Regionen gefällt; das rare Wasser diene dazu, Gold zu waschen. Dabei kämen ausserdem giftige Stoffe wie Quecksilber und Zyankali zum Einsatz.

Afrika entwickeln statt ausbeuten

Kommerzieller Abbau müsse auf Basis von Gesetzen und Verträgen erfolgen, mahnte Ouedraogo. Zugleich prangerte er eine einseitige Politik der Industriestaaten an. «Man sollte sich stärker für die Entwicklung in Afrika interessieren und nicht nur für die Ausbeutung seiner Reichtümer.»

Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt. In der Schweiz haben die kirchlichen Hilfswerke Fastenopfer und Brot für alle im Jahr 2016 die Auswirkungen des Goldabbaus in dem afrikanischen Land thematisiert. (kna/bal)


 

 

 

Goldmine Kalsaka in Burkina Faso | © Meinrad Schade/Fastenopfer
3. Januar 2018 | 16:41
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