Pater Benno Wilhelm Josef Schildknecht OSB
Schweiz

«Er war ein Lebemann»: Benediktiner trauern um Pater Benno Schildknecht (101)

Er war 74 Jahre lang Priester und starb am Mittwoch im Alter von 101 Jahren: Pater Benno Schildknecht. 1946 trat er ins Benediktiner-Kloster Engelberg ein. Später zog es ihn nach Fischingen: «Er liebte Sprachen, verfasste Gedichte, bearbeitete Theaterstücke und schrieb Beiträge zur Geschichte des Klosters Fischingen«, steht in der Todesanzeige. 

Magdalena Thiele

Er war der älteste seiner Art. Am vergangenen Mittwoch ist der Benediktiner-Pater Benno Schildknecht im Alter von 101 Jahren gestorben. Auch wenn er schon lange nicht mehr am Fusse des Titlis wohnte, blieb er Engelberger – hier war er 1946 in den Benediktinerorden eingetreten.

Trauer und Bestürzung in Engelberg

«Die älteren unter uns kannten ihn alle», sagt der heutige Abt von Engelberg, Pater Christian Meyer, zu kath.ch. «Ich selbst kannte ihn gut. Auch, wenn er schon nicht mehr in Engelberg war, als ich 1988 eingetreten bin.»

Abt Christian Meyer von Engelberg
Abt Christian Meyer von Engelberg

Mit Trauer und Bestürzung hätten die Mitbrüder im Kloster Engelberg von Pater Benno Schildknechts Tod in Fischingen erfahren. Die Todesanzeige ist in Engelberg am schwarzen Brett ausgehängt.

«Er liebte Sprachen, verfasste Gedichte»

«Natürlich hat uns sein Tod bewegt und es wurde darüber gesprochen», erzählt Abt Christian Meyer. Allen Mitbrüdern sei er in guter Erinnerung geblieben. Man habe sich oft – zumeist in Fischingen – getroffen. «Pater Benno war immer aufgeschlossen für das Neue und Unbekannte, er war einfach ein Lebemann».

Kloster Fischingen
Kloster Fischingen

Der Todesanzeige ist zu entnehmen: «Er liebte Sprachen, verfasste Gedichte, bearbeitete Theaterstücke und schrieb Beiträge zur Geschichte des Klosters Fischingen. Er war ein Bewegungsmensch und sang gern.»

Erzieher für das Waisenhaus

Pater Benno Schildknecht gehörte 76 Jahre dem Benediktinerorden an. Er wurde am 1. März 1921 geboren. 1946 trat er ins Kloster Engelberg ein. Später schickte ihn der damalige Bischof von Basel, Franziskus von Streng, nach Fischingen. Dort wurden Erzieher für das Waisenhaus gebraucht. Gemeinsam mit drei Mitbrüdern ging Schildknecht nach Fischingen und belebte dort 1977 das Klosterleben wieder. Dies wurde möglich nach der Entfernung der Klosterverbotsartikel aus der Verfassung des Kantons Thurgau. 

Heute betreibt der Verein Kloster Fischingen als Inhaber des Gebäudekomplexes dort ein Seminarhotel, ein Restaurant, eine Schreinerei, einen Kulturbetrieb und eine Schule. Die Benediktiner sind als Mieter fester Bestandteil der Klosteranlage geblieben. 

An Demenz erkrankt

Doch der Dienstälteste hatte die aktive Klostergemeinschaft schon länger verlassen. Pater Benno Schildknecht lebte zuletzt im Pflegeheim, litt unter fortschreitender Demenz. Nach Engelberg kam er zuletzt nicht mehr. Die Abdankung ist am Mittwoch, 1. Februar, um 10 Uhr in Fischingen.


Pater Benno Wilhelm Josef Schildknecht OSB | © zVg
28. Januar 2023 | 09:17
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