Endo Anaconda bei einem Auftritt am "Rock the Docks"-Openair in Zug (2018).
Zitat

Endo Anaconda: «Gute Pfaffen machen guten Rock 'n' Roll, und die Leute brauchen das auch»

«Ich bin zutiefst katholisch geprägt vom Ritus her. Das Hochamt war für mich immer das Schönste. Gute Pfaffen machen guten Rock ‘n’ Roll, und die Leute brauchen das auch. Ich war ein gläubiger Katholik. Ich war Ministrant und wollte Priester werden. Heute bin ich ein Hobby-Theologe.»

Mit der Kult-Band Stiler Has hat Endo Anaconda alias Andreas Flückiger die Schweizer Musik über drei Jahrzehnte geprägt. Gemäss einem Bericht des «Tages-Anzeigers» ist der Sänger mit der rauhen Stimme im Alter von 66 Jahren gestorben. Endo Anaconda hatte in Kärnten ein katholisches Internat besucht. In einem Interview in der Luzerner Zeitung hatte er sich 2008 ausführlich zu seinem damaligen Verhältnis zu Religion und katholischer Kirche geäussert:

«Ich kam mit den Dogmen nicht klar. Und mit dem Erziehungsstil der Jesuitenpater auch nicht. Ich habe massivste Repressionen erlebt. Kinder verprügeln hatte System. Es gab auch Fälle sexuellen Missbrauchs. Da entwickelte ich einen antiklerikalen Reflex, der dazu führte, dass ich mich dem Kommunismus zuwandte. Der Kommunismus ist im Grunde dasselbe wie die Kirche, einfach ohne Gott. Inquisition gab es auch unter Stalin: ‘Das Böse ist immer und überall.’

Kirche sollten alle sein. Kirche bedeutet eigentlich Gemeinschaft. Die Kirche sollte ein Haus sein, wo auch die Nichtgläubigen ihren Platz haben. Die zentrale Aussage des Christentums ist die Nächstenliebe. Sie ist die pure Quintessenz: Lebe nach deinem Gewissen und deinem Herzen. ‘Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.’» (kath.ch)


Endo Anaconda bei einem Auftritt am «Rock the Docks»-Openair in Zug (2018). | © Screenshot / Youtube
2. Februar 2022 | 16:57
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