Blick in die Lateranbasilika.
Vatikan

Ein neuer Dokumentarfilm stellt die Papstbasiliken in Rom vor

Rom, 19.11.18 (kath.ch) Seit dem frühen Christentum wurden die Gräber der Apostel Petrus und Paulus in Rom verehrt. Und mit dem Aufstieg Roms zum Zentrum der Christenheit kamen auch die Pilger. Im Jahr 1300 ging ihre Zahl laut Überlieferung in die Hunderttausende, so dass Papst Bonifatius VIII. erstmals ein Heiliges Jahr ausrief.

Christoph Scholz

Heute sind es Millionen von Gläubigen, die zu Heiligen Jahren oder Jubiläumsjahren aus aller Welt durch die Heiligen Pforten der grossen Papstbasiliken schreiten, um einen Ablass zu erhalten. An diese Tradition knüpft die ab sofort im Internet abrufbare Dokumentation «Sankt Peter und die Papstbasiliken Roms» an und ermöglicht so dem Zuschauer gleichsam eine virtuelle Pilgerreise durch den Petersdom, die Lateranbasilika, Santa Maria Maggiore und Sankt Paul vor den Mauern.

Einzigartige Einblicke

Die Mitwirkung des Vatikanfernsehens CTV, das den Film gemeinsam mit «Sky 3D» und «Sky Arte» produziert hat, erlaubt exklusive Einblicke in die historisch wie architektonisch einzigartigen Gotteshäuser sowie in die Sakristei des Petersdoms und deren Schatzkammer, in den Salone Sistino in der Apostolischen Bibliothek oder die Sala Ducale im Apostolischen Palast.

Kamerafahrten bieten dem Zuschauer beeindruckende Raumerfahrungen, die die Absichten der Architekten und Baumeister nachvollziehen lassen. Das beginnt mit den Kolonnaden am Petersplatz, die den Besucher durch die 140 Heiligenfiguren in die Vorstellung der irdischen wie himmlischen Kirche einbeziehen.

Architektur als Glaubensvermittlung

Für den Besucher, der bis zum Bau der Via della Conciliazione noch unvermittelt aus dem eng bebauten Borgo auf die Pizza San Pietro trat, war dies eine überwältigende Erfahrung. Davon berichtete auch Marie-Henri Beyle (1783-1842) besser bekannt unter seinem Pseudonym Stendhal in «Römische Spaziergänge» von 1829. Seine Betrachtungen und Beschreibungen begleiten den Zuschauer auf seinen Wegen von einem Gotteshaus zum andern.

Die Gotteshäuser werden nicht nur in ihrer ästhetischen Schönheit ausgeleuchtet, sondern auch in ihrer didaktischen Glaubensvermittlung erläutert. So weilt der Film beim Eintritt in den Petersdom zunächst bei der Pieta von Michelangelo, die an den Ursprung des Christentums erinnert, um dann durch das Hauptschiff an der Statue des ersten Stellvertreters Christi, Petrus, zum Hauptaltar unter dem Bronze-Baldachin von Bernini zu schwenken. Dann wandert der Blick vom Petrusgrab unter dem Altar bis hinauf zur Kuppel von Michelangelo, die mit ihren 133 Metern über der Ewigen Stadt thront. Ausgewiesene Experten erläutern die Geschichte der Kirchen.

Bildstarkte Vorbereitung auf Romreise

Durch den Petersdom führt der frühere Direktor der Vatikanischen Museen, Antonio Paolucci. Der italienische Stararchitekt Paolo Portoghesi präsentiert die Lateranbasilika, der Kunsthistoriker Claudio Strinati erläutert die Geschichten und Legenden von Santa Maria Maggiore und Micol Forti, Direktorin der Sammlung zeitgenössischer Kunst der Vatikanischen Museen, präsentiert Sankt Paul vor den Mauern. Sie führen in die Kirchen-, Kultur- und Architekturgeschichte ein. Der Film bietet damit auch eine gute Vorbereitung für eine Romreise.

Der Film erscheint im deutschsprachigen Raum als Original mit deutschen Untertiteln. Gewöhnungsbedürftig ist der teilweise bombastisch eingesetzte Soundtrack – wohl eine Konzession an ein Massenpublikum. Dies schmälert aber nicht das visuelle Erlebnis. (kna)

Der 94 Minuten lange Film «St Peters and Papal Basilicas of Rome» steht im Internet auf folgenden Plattformen zur Verfügung: Amazon Prime Video, iTunes, Google Play, Sony, Microsoft. Der Preis für den Streamingzugang liegt nach Angaben der Anbieter bei etwa 7 Euro.

Blick in die Lateranbasilika. | © KNA
19. November 2018 | 10:14
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