Erinnerung an den Papst-Besuch in Regensburg: Bischof Rudolf Voderholzer (rechts) weiht ein Denkmal ein. Im Rollstuhl: Benedikts Bruder.
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Ein Denkmal für Papst Benedikt XVI.

Regensburg, 13.9.17 (kath.ch) In Regensburg ist am Dienstagabend ein Denkmal in Erinnerung an den Besuch von Papst Benedikt XVI. in der Stadt vor elf Jahren errichtet worden. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer nahm die Segnung extra dafür errichteten Kunstwerks vor. Es steht vor dem Portal der Schottenkirche Sankt Jakob.

Das KunstwerkEs stammt von dem Eggenfeldener Künstler Joseph Michael Neustifter und stellt ein Haus dar. Der Bildhauer schuf auch mehrere Benediktsäulen, unter anderem eine in Marktl am Inn sowie eine Benediktstatue in Altötting.

Ebenfalls anwesend war der Papstbruder und frühere Regensburger Domkapellmeister Georg Ratzinger. Gekommmen war zudem der Privatsekretär des emeritierten Kirchenoberhaupts, Erzbischof Georg Gänswein, der ein Grusswort von Benedikt XVI. verlas. Darin schrieb dieser, er freue sich, dass das Denkmal nun aus vielfältigen Überlegungen heraus Gestalt angenommen und einen spezifischen Ort gefunden habe. Zunächst sei er aber ein wenig überrascht gewesen, dass man ein Haus als Einladung zum Erinnern gewählt habe. «Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto angemessener empfinde ich diese Lösung.»

«Soziale Medien machen Begegnung von Herz zu Herz unmöglich.»

Der emeritierte Papst erinnerte an das Motto seines Bayern-Besuchs 2006 «Wer glaubt, ist nicht allein». Dieser Satz finde sich nun auch in dem Haus ausgedrückt, denn ein Haus sei Heimat und schenke Gemeinschaft und Geborgenheit. Das Bild des Hauses drücke den Gegensatz aus zum Verlassensein, zur Einsamkeit, die heute so viele Menschen bedrohe, erinnerte der emeritierte Benedikt XVI.

Kritik an sozialen Medien

Dabei übte er auch Kritik an den sozialen Medien. «Mitten in einem Zeitalter, in dem niemand mehr allein zu sein scheint, sondern immerfort Kontakte aller Art stattfinden, scheint gerade dieses universale Miteinander wirkliche Begegnung vom Ich zum Du, von Herz zu Herz unmöglich zu machen.» Das Haus dagegen verweise auf das wirkliche Miteinander, «in dem wir miteinander arbeiten, zu Tisch sitzen, Freude und Trauer miteinander verkosten».

Bronzenes Kunstwerk

Bei dem Kunstwerk handelt es sich um ein stilisiertes Haus aus Bronze, das auf einer Stele aus schwarzem Granit steht. Darauf finden sich unter anderem eine Darstellung der Patrona Bavariae, der Schutzpatronin Bayerns, sowie Sätze aus Predigten und Ansprachen, die der Papst bei seinem Regensburger Besuch gehalten hat.

Der Segnung vorausgegangen war eine Pontifikalvesper mit Bischof Voderholzer. In seiner Predigt erinnerte er an den Besuch von Papst Benedikt XVI. im September 2006 in Regensburg im Rahmen von dessen Bayern-Reise sowie an die sogenannte Regensburger Rede, die heute aktueller denn je sei. Zugleich dankte er dem emeritierten Papst für sein Grusswort, in dem er in seinem «unnachahmlichen Stil» das Denkmal deute. (kna)

Erinnerung an den Papst-Besuch in Regensburg: Bischof Rudolf Voderholzer (rechts) weiht ein Denkmal ein. Im Rollstuhl: Benedikts Bruder. | © KNA
13. September 2017 | 14:05
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