«Du sollst nicht töten» gilt für alle, sagt der Papst

Rom, 24.2.16 (kath.ch) Das Jahr der Barmherzigkeit sei ein guter Zeitpunkt, die Würde des Menschen zu achten und gegen die Todesstrafe vorzugehen. Papst Franziskus hatte beim Angelus-Gebet die weltweite Abschaffung der Todesstrafe gefordert.

Beim Angelus-Gebet am Sonntag, 21. Februar, hatte das katholische Kirchenoberhaupt darauf hingewiesen, dass die «modernen Gesellschaften» die Möglichkeit hätten, Verbrechen so zu bekämpfen, dass dem Schuldigen die «Chance der Umkehr» gegeben werde. Mit der Todesstrafe werde Verbrechern diese Möglichkeit entzogen, berichtete «Radio Vatikan» am 24. Februar in einem vertiefenden Bericht zum Gebet des Papstes.

Katholische Regierungsmitglieder sollen vorangehen

Papst Franziskus habe von den Regierungen eine baldige Abschaffung der Todesstrafe gefordert und dabei insbesondere katholische Regierungsmitglieder aufgerufen, «eine mutige und beispielhafte Geste zu machen» und im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit niemanden zum Tode zu verurteilen. Denn das biblische Gebot «Du sollst nicht töten» habe «absolute Gültigkeit sowohl für den Unschuldigen als auch den Schuldigen», so «Radio Vatikan».

Der Papst machte die Todesstrafe zum Inhalt seines Gebets, während in Rom ein internationaler Konvent zur Abschaffung der Todesstrafe der Gemeinschaft «Sant’Edigio» stattfindet. die Gemeinschaft begrüsste die Wortmeldung des Papstes zur Frage der Todesstrafe. Am Kongress nehmen Justizminister aus Ländern mit und ohne Todesstrafe teil. (ms)

24. Februar 2016 | 11:54
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