Extremismusforscher Dirk Baier
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Dirk Baier: «Menschen, die intensiver in die Moschee gehen, sind antisemitischer»

Antisemitismus – welche Rolle spielt die Religionszugehörigkeit, und welche Präventionsmassnahmen greifen? Diese Fragen diskutieren der Islamwissenschaftler Reinhard Schulze und der Extremismusforscher Dirk Baier im Podcast «Laut + Leis». Baier sagt:

«Erst vor wenigen Wochen ist in Deutschland eine Studie erschienen, die uns auch Hinweise für die Schweiz gibt. Die Studie weist methodisch sehr gut nach, dass Menschen, die intensiver in die Moschee gehen, antisemitischer sind. Das hat natürlich nicht mit der Moschee an sich zu tun, sondern mit dem, was da drin passiert. Was dort gepredigt wird, welche religiöse Bildung stattfindet. Und das ist, glaube ich, ein Hinweis darauf, dass man sehr genau schauen muss, wer erzählt was in den Feldern, wo religiöse Bildung stattfindet.

Man ist ja dazu übergegangen, dass Imame beispielsweise in dem Land ausgebildet werden sollen, in dem sie predigen. Deutschland hat da in der Vergangenheit kläglich versagt, weil die haben sich lange Zeit die Imame aus der Türkei kommen lassen, die kein Wort Deutsch gesprochen haben und natürlich nur gepredigt haben, was Erdogan wollte. Die Imam-Ausbildung innerhalb des Landes ist der erste Schritt. Es geht um religiöse Bildung, wie die stattfindet, wer das macht und was vermittelt wird. Und da muss eine andere Form von Organisiert- und Strukturiertheit stattfinden.» (sl)

Das sagt Dirk Baier. Er ist Kriminologe an der Universität Zürich und leitet das Institut für Delinquenz und Kriminalprävention an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Hier geht’s zur erwähnten Studie.


Extremismusforscher Dirk Baier | © Sandra Leis
17. Mai 2024 | 16:00
Lesezeit: ca. 1 Min.
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