Boris Johnson an Weihnachten.
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Diese religiösen Metaphern nutzt Boris Johnson

«Viele können nicht verstehen, weshalb Boris Johnson in England Bürger hinter sich hat. Wer seiner kurzen Weihnachtsansprache auf Twitter zuhört, kommt einer Antwort näher.

Vor allem, wenn man sie sich im europäischen Vergleich anschaut. Da sind all die mechanisch wirkenden, sichtbar telegeprompterten Ansprachen. Minutenlang wird in immer neuen Worten dasselbe gesagt, sorgenbetont und dann ganz am Ende doch mit Zuversicht endend, dem schwer übersetzbaren Wort. (…)

Boris Johnson sagt inhaltlich viel weniger als seine Kollegen, ist viel kürzer, redet unpolierter:

An Weihnachten gehe es um Hoffnung und Erneuerung, und jetzt gebe es einen immer stärker leuchtenden Stern: ‹Wir haben einen Impfstoff, und wir wissen, dass wir das Coronavirus schlagen werden›, das enge Zusammensein – ‹knutschend unterm Mistelzweig› – für das nächste Weihnachten opfernd.

Er wettet, mag Pudding, sieht die Bürger küssen, erwähnt Knallbonbons und nennt die Firmeninhaber von Biontech die ‹Weisen aus dem Osten›.»

FAZ-Feuilletonchef Jürgen Kaube über die Weihnachtsansprache des britischen Premiers Boris Johnson. (rr)


Boris Johnson an Weihnachten. | © Screenshot Twitter
30. Dezember 2020 | 07:06
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