Untersuchung einer Blutprobe in einem Spital
Schweiz

Die Schweizer sagen deutlich Ja zur PID

Bern, 14.6.15 (kath.ch) Künftig sind in der Schweiz Embryotests in grossem Umfang erlaubt. 61,9 Prozent der Schweizer Stimmbeteiligten sagten am Sonntag, 14. Juni, Ja zur Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID). Mit 18,5 gegenüber 4,5 ablehnenden Ständen hat zudem eine Mehrheit aller Kantone die Verfassungsänderung gutgeheissen. Die Stimmbeteiligung betrug 42,2 Prozent.

Künftig dürfen alle Paare, die eine künstliche Befruchtung vornehmen lassen, die PID nutzen. Nicht angewendet werden darf das Verfahren aber, «um beim Kind bestimmte Eigenschaften herbeizuführen oder um Forschung zu betreiben», heisst es im revidierten Verfassungsartikel.

Starke Zustimmung in der Romandie

Besonders stark war die Zustimmung zur Verfassungsänderung laut den vom Bundesamt für Statistik am Sonntag, 14. Juni, veröffentlichten Angaben in der Westschweiz. Im Kanton Neuenburg betrug der Ja-Stimmenanteil 75,2 Prozent, im Kanton Genf 82,2 Prozent und im Kanton Waadt 84,8. Das Tessin sagte mit 60,9 Prozent Ja zur PID.

In der Deutschschweiz fiel die Zustimmung etwas moderater aus. Im Kanton Zürich sagten 64,8 Prozent der Stimmbeteiligten Ja, im Kanton Basel-Stadt 62,6 Prozent, in Basel-Land 61,3 Prozent. Im Aargau betrug der Ja-Stimmenanteil 57,9 Prozent, im Kanton Solothurn 54,8 Prozent und im Kanton Luzern 54,7 Prozent. Im zweisprachigen, katholisch geprägten Kanton Freiburg sprachen sich 67 Prozent für die Zulassung der PID aus. Das ebenfalls katholisch geprägte Wallis stimmte der Verfassungsänderung mit 57 Prozent zu.

Schwächere Zustimmung oder Ablehnung in der Ostschweiz

Die Kantone Schwyz, Uri, beide Appenzell, Schaffhausen und Obwalden wollten am Verbot genetischer Untersuchungen an Embryonen, die im Reagenzglas erzeugt wurden, festhalten. Das Nein zur Verfassungsänderung fiel teilweise aber sehr knapp aus. In der Ostschweiz sprachen sich lediglich die Kantone St. Gallen (52 Prozent), Graubünden (53,9 Prozent) und Glarus (52,5 Prozent) für die Vorlage aus. (bal)

Untersuchung einer Blutprobe in einem Spital |© Marianne Bossart
15. Juni 2015 | 11:00
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