Der Katechismus der Katholischen Kirche, das kürzere Kompendium und "Youcat"
International

Die Aktion «Mission Manifest» will der Kirche zu einem Comeback verhelfen

Wien, 6.1.18 (kath.ch) Eine neue Aktion mit dem Namen «Mission Manifest» will der Kirche im deutschsprachigen Raum aus «ihrer derzeitigen Krise» und zu einem Comeback verhelfen. Es soll «von unten» erreicht werden, was Papst Franziskus und viele Bischöfe seit längerem fordern: Eine missionarische Kirche. Einer der Initianten ist Martin Iten von der Arbeitsgemeinschaft Weltjugendtag.

«Die Kirche muss wieder missionarischer werden und Mission als die Grund-Option allen pastoralen Tuns erkennen», so der Nationaldirektor des päpstlichen Hilfswerks Missio in Österreich, Karl Wallner. Er ist einer der sechs Initiatoren der Aktion. In einem Gespräch mit der österreichischen Agentur «kathpress» wies er darauf hin, dass die «genealogische Vererbung des Glaubens» nicht mehr funktioniere. Es brauche deshalb aktive missionarische Bewegungen, die daran erinnern, «dass die Weitergabe des Glaubens die Sache aller Christen ist». Vorgestellt wurde das Manifest erstmals im Rahmen der Augsburger Christenkonferenz «Mehr» am 5. Januar.

Ein Defizit an gemeinsamer Hoffnung

Das Manifest formuliert in zehn «plakativen» und «kurzen und knackigen» Botschaften ihr Anliegen, so Wallner. Ganz oben stehe dabei der Wunsch nach einer Kirche, die Mission durch eine Fokussierung der finanziellen und personellen Ressourcen zur «Priorität Nr. 1» macht. Die Gunst der Zeit gelte es zu nutzen, denn das Defizit an privater und gemeinsamer Hoffnung in der Welt werde von Tag zu Tag grösser, heisst es in dem Papier.

Im Blick hat die Aktion alle Menschen in «unseren Ländern» und hofft auch auf die Unterstützung von Christen ausserhalb der katholischen Kirche. «Wir müssen die Inhalte des Glaubens neu entdecken und sie klar und mutig verkündigen, sei es uns ‹gelegen oder ungelegen›.»

Missionarisch zu sein, ist nicht nur Aufgabe kirchlicher Führungspersonen.

Nötig sei eine Demokratisierung von Mission, denn missionarisch zu sein, sei nicht nur Aufgabe kirchlicher Führungspersonen, sondern die aller getaufter Christen. Das könne allerdings nur dann gelingen, «wenn wir uns selbst zur Freude des Evangeliums bekehren, um andere zu Jesus zu führen».

Online eine Selbstverpflichtung unterzeichnen

Zur Aktion gehört auch eine Website, auf der die Thesen einsehbar sind. Dort sollen Einzelpersonen, Gruppen und Gemeinden das Manifest unterschreiben können, kündigte der Nationaldirektor an. Wer unterschreibt, verpflichte sich zugleich, eine konkrete Aufgabe in der Weitergabe des Glaubens zu übernehmen.

«Wir hoffen, dass dadurch eine Multiplikation erfolgt, weil die einzelnen Bewegungen zwar oft sehr gute Ideen haben, diese aber nicht verbreiten.» So entstehe eine «Win-win-Situation» für alle beteiligten Einzelpersonen, Gemeinschaften, Gruppen und Initiativen, erläuterte Karl Wallner.

Schweizer ist Mitinitiant

Martin Iten | © Georges Scherrer

Initiatoren sind neben Karl Wallner der Schweizer Martin Iten von der Arbeitsgemeinschaft Weltjugendtag, Johannes Hartl, Leiter des Gebetshauses Augsburg, Benedikt Michal, Geschäftsführer der Koordinationsstelle «Jakob» und Bernhard Meuser, Leiter der Youcat-Foundation. Entstanden ist das Manifest im Sommer 2017. Es soll zugleich einen Impuls als auch Motivation aussenden, so Wallner.

Zu den Erstunterzeichnern des Manifests gehören der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki, der Passauer Bischof Stefan Oster und der Österreichische Jugendbischof Stephan Turnovszky. Aus der Schweiz folgen gleich darauf die beiden Jugendbischöfe Marian Eleganti und Alain de Raemy sowie der Abt von Einsiedeln, Urban Federer. (kap/ms)

Der Katechismus der Katholischen Kirche, das kürzere Kompendium und «Youcat» | © Georges Scherrer
6. Januar 2018 | 16:48
Lesezeit: ca. 2 Min.
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Buch «Mission Manifest»

Teil der Aktion ist auch das 240 Seiten umfassende und im Januar im Herder-Verlag erschienene Buch «Mission Manifest: Die Thesen für ein Comeback der Kirche». Elf Autoren aus dem Umfeld der Erneuerungsbewegungen stellen darin die Präambel und die zehn Thesen des Manifests vor und erläutern sie. Das Buch will vermitteln, dass Mission und die Weitergabe des Glaubens Aufgabe aller Christen ist, heisst es in einer Mitteilung des Verlags zum Buch.

Die Herausgeber Johannes Hartl, Pater Karl Wallner und Bernhard Meuser stünden für eine Vielzahl von internationalen Reformbewegungen in der Katholischen Kirche, in denen Christsein aufregend anders buchstabiert werde als es in den Routinen vieler Gemeinden noch immer der Fall sei. (kap)