Strasse in Kolumbiens Hauptstadt Bogota
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Der Countdown für die Synode läuft: Lateinamerika-Rat CELAM findet klare Worte

Zur Eröffnung des CELAM-Treffens findet der Präsident klare Worte: Das Christentum leide aktuell an einer Glaubwürdigkeitskrise. Die Kirche sei von Angst getrieben und die Weltsynode im Oktober müsse die Kirche von morgen gestalten.

Wer im Oktober an der katholischen Weltsynode in Rom zum Thema Synodalität teilnimmt, hat viel Verantwortung. Denn die Versammlung beschäftigt sich «mit den grossen Fragen der Gegenwart und der Zukunft der Kirche». Das sagte der Präsident des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM, Erzbischof Jaime Spengler, bei der Eröffnungsmesse für ein grosses vorbereitendes CELAM-Treffen am Dienstag in Bogota. Wie «Vatican News» und die Nachrichtenagentur SIR am Mittwoch berichteten, führt das zweitägige Treffen alle Teilnehmenden an der Synode aus Lateinamerika und der Karibik zusammen.

Christentum hat Glaubwürdigkeitsschwierigkeiten

Im Moment habe das Christentum offensichtlich «Schwierigkeiten, sich mit einem glaubwürdigen und verbindlichen Wort zu präsentieren», sagte Erzbischof Spengler bei seiner Eröffnungspredigt. Er erinnerte an die Worte des italienischen Kardinals Carlo Maria Martini (1927-2012), wonach «die Kirche 200 Jahre im Rückstand ist». Er fragte, warum dies nicht störe, und hielt fest, dass «wir Angst haben – Angst statt Mut». Bei der Synode sei der zentrale Punkt «nicht die Kirche von heute, nicht die Kirche der Vergangenheit, sondern die Kirche, die kommen wird, das heisst, die Kirche, die wir den zukünftigen Generationen hinterlassen wollen».

Weg des Gebets

Am ersten Tag des Treffens sprach auch der Koordinator des Vorbereitungsteams im Generalsekretariat der Bischofssynode, der Jesuitenpater Giacomo Costa. Er erklärte, der synodale Prozess habe «seinen Ausgangspunkt und auch seinen Ankunftspunkt im Volk Gottes, auf das die Gnadengaben, die der Heilige Geist durch die Versammlung der Hirten eingiesst, ausgegossen werden müssen». Die Arbeit der Versammlung müsse demnach «ein Weg des Gebets, der geistlichen Unterscheidung sein, denn der wahre Protagonist ist der Heilige Geist».

Gemeinschaft, Partizipation, Mission

In zwei Versammlungen im Oktober 2023 sowie 2024 wird in Rom die Weltbischofssynode über die Ergebnisse eines weltweiten Konsultationsprozesses beraten, den Papst Franziskus 2021 unter dem Leitmotiv «Eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation, Mission» angestossen hat. Neben neuen Methoden zur Teilhabe sollen auch Themen diskutiert werden, die Änderungen in der katholischen Lehre mit sich bringen könnten. Beschlüsse dazu sind aber bei der ab 4. Oktober tagenden ersten Generalversammlung der Bischofsssynode zunächst nicht vorgesehen. (kathpress)


Strasse in Kolumbiens Hauptstadt Bogota | © pixabay.com
30. August 2023 | 15:39
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