Interreligiöser Dialog
Schweiz

CVP Zürich bezeichnet nach ZIID-Nein interreligiösen Dialog als wichtig

Zürich, 7.2.18 (kath.ch) Der Zürcher Gemeinderat hat die Subventionen für das Zürcher Institut für interreligiösen Dialog (ZIID) gekürzt. Bei der Abstimmung folgte die CVP der FDP. Die Haltung der CVP gegenüber dem ZIID könnte bei der nächsten Abstimmung anders aussehen, erklärte Gemeinderat Mario Mariani, der im Gemeinderat die Haltung der Partei verteidigte.

Der CVP-Politiker wies auf Anfrage darauf hin, dass ein Rückkommen auf das Geschäft frühestens bei einem nächsten Gesuch für die nächste Periode ab 2020 möglich wäre. Nötig sei eine neue Weisung durch den Stadtrat. Dieser hatte sich im Vorfeld der Gemeinderatssitzung vom vergangenen 31. Januar für die Beibehaltung der bisherigen Gelder für das ZIID ausgesprochen. Jährlich sind das 140’000 Franken.

Durchaus Chancen

Mit 60 zu 59 Stimmen sprach sich der Gemeinderat Ende Januar jedoch dafür aus, dem ZIID nur noch 100’000 Franken zu geben und dies beschränkt auf die nächsten beiden Jahre. Die Chancen, dass eine Mehrheit des Gemeinderats bei einer nächsten Abstimmung wieder einen substanziellen Beitrag für das ZIID sprechen werde, «sind durchaus intakt», erklärte Mariani gegenüber kath.ch. Gemäss Insidern war die CVP offenbar überraschend dem Antrag der FDP gefolgt.

Die CVP könnte sich bei einer nächsten Abstimmung für ein Ja entscheiden, wenn sich auch muslimische und jüdische Gemeinden finanziell am Institut beteiligten – «wenn auch nur symbolisch». Der Dialog unter den Religionen und auch das ZIID seien für die CVP «unbestritten und mit der Kürzung des Beitrags in keiner Weise in Frage gestellt», erklärte Mariani weiter. Gemäss Andrea König, Geschäftsleiterin des ZIID, beteiligen sich jüdische oder muslimische Organisationen derzeit punktuell an der Finanzierung des Instituts.

Fehlende Breitenwirkung

Die SVP kritisierte an der Gemeinderatssitzung die Löhne der ZIID-Mitarbeiter. Die Löhne bewegten sich «sicher am oberen Rande der üblichen Skala», sagte Mariani. Das sei für die Kürzung des Beitrags für die CVP jedoch nicht wesentlich gewesen. Vielmehr sei gemäss Mariani die fehlende Breitenwirkung einer der Gründe für die Kürzung gewesen.

Das ZIID vermittelt seit 1994 Wissen über Religionen und will den Dialog in einer multikulturellen Gesellschaft fördern. Hervorgegangen ist das Institut aus der Stiftung für Kirche und Judentum, die sich davor jahrzehntelang dem Dialog zwischen Christen und Juden gewidmet hatte. 2007 wurde neu auch der Islam einbezogen.

In einem Interview mit kath.ch erklärte die Geschäftsleiterin des Instituts, Andrea König, dieses befinde sich nach Mutationen beim Personal und dem Bezug eines neuen Standorts im Zentrum der Stadt in einer Aufbauphase. Das Institut wird unter anderem von der katholischen und der reformierten Kirche unterstützt. (gs)

 

Interreligiöser Dialog | © Zürcher Forum der Religionen
7. Februar 2018 | 13:05
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