Christus ist auferstanden!

Brüssel/Strassburg/St. Gallen, 15.4.17 (kath.ch) Die Präsidenten des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) mit Sitz in St. Gallen und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) mit Sitz in Brüssel und Strassburg geben zum Osterfest eine gemeinsame Erklärung ab. kath.ch dokumentiert die gemeinsame Osterbotschaft 2017 im Wortlaut.

Jesus Christus, Gottes fleischgewordener Sohn, der zu uns kam und für die menschliche Sünde am Kreuz sterben musste, ist von den Toten auferstanden! Dies ist die gute Nachricht unseres Glaubens, die wir mit der ganzen Welt teilen möchten. Die christliche Osterfeier drückt aus, dass durch Jesus Christus das Leben über den Tod siegt, die Hoffnung über die Verzweiflung und der Frieden über den Konflikt. Die Auferstehung des Lammes Gottes von den Toten spaltet die Geschichte; nichts ist mehr, wie es vor Christi Auferstehung war.

Nichts ist mehr, wie es vor Christi Auferstehung war.

Die Kreuzigung ist eine Realität, die andauert: Menschenleben werden verletzt und die Schöpfung wird ausgebeutet. Durch Krieg, Gier und Ungerechtigkeit ist das Leben in Gefahr und wird zerstört. Für allzu viele Menschen und allzu oft ist die Welt von Gewalt und Angst gezeichnet, doch Jesus Christus ist stärker als die verschlossenen Türen oder Mauern in unseren Herzen. Er kommt herein um zu sagen: «Friede sei mit euch.» (Johannesevangelium 20,21)

Diejenigen Christen, die verfolgt werden und nicht in der Lage sind, die Auferstehung in Freiheit und Frieden zu feiern, sind uns in unseren Gebeten ganz besonders nah. Sie sind der leidende Leib Christi. In unseren Gebeten gedenken wir insbesondere auch der vielen Brüder und Schwestern in Christus, die sterben mussten, weil sie ihren Glauben bezeugten, und denjenigen, die unter gefährlichen Umständen weiterhin ein Zeugnis sind und sich um gegenseitigen Respekt und Dialog bemühen.

Sie sind uns ein gutes Beispiel. Sie rufen Christen in Europa auf, in ihrem Glauben mutig zu sein und mit Freude und Überzeugung von Gottes unendlicher Liebe zu zeugen. Sie rufen Christen in Europa auf, sich an die Seite der Bedürftigsten zu stellen, ungeachtet ihrer Nationalität oder Religion – die Armen, Kranken und Älteren, Mütter und Kinder, die Gefangenen, Flüchtlinge und all jene, die von unserer Gesellschaft ausgeschlossen sind.

Die gegenwärtigen Spaltungen unter Christen verwunden den Leib Christi.

Die gegenwärtigen Spaltungen unter Christen verwunden den Leib Christi, doch heute – wenn die Kirchen im Osten und im Westen gleichzeitig das Kreuz und die Auferstehung feiern – verkündigen wir unseren gemeinsamen Glauben an Jesus Christus, den Erlöser, der aufstand und vom Tod auferstanden ist. Wir erneuern unser Versprechen, auf dem Weg der Einheit zu gehen, und wir laden unsere christlichen Gemeinden ein, ein Zeichen von unserer Freude im Glauben und von uneigennütziger Liebe zu sein, und die Präsenz von Hoffnung für eine Welt, die berufen ist, mit sich selber und mit Gott versöhnt zu sein.

Gemeinsam teilen wir die Freude über die entscheidende Auferstehung durch Christus, der in unserer Mitte steht und uns versichert: «Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.» (Matthäusevangelium 28,20)

Ostern – Auferstehung Jesu | © Dieter Schütz / pixelio.de
15. April 2017 | 15:00
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