China: Neuer Bischof mit Zustimmung des Vatikan geweiht

Rom, 10.7.10 (Kipa) In China ist nach 48 Jahren mit Zustimmung des Vatikans erstmals wieder ein Bischof für die Diözese Taizhou ernannt worden. Wie der römische Pressedienst Asianews berichtete, wurde Antonio Xu Jiwei, seit 1999 Apostolischer Administrator des Bistums, am Samstag, 10. Juli, in der Kathedrale der ostchinesischen Küstenstadt zum Bischof geweiht. Der 75-jährige hat aus politischen Gründen fünf Jahre im Gefängnis verbracht und war zu Zwangsarbeit verurteilt worden. Er durfte 20 Jahre lang nicht als Seelsorger arbeiten.

Die Weihe wurde vom Bischof von Qingdao, Li Mingshu, vorgenommen, der von Peking und vom Vatikan anerkannt ist. Das Bistum Taizhou zählt rund 6.000 Katholiken, die in fünf Pfarreien organisiert sind. Diese werden von fünf Priestern und neun Ordenschwestern betreut.

Die Leitung der 1946 errichteten Diözese war seit dem Tod des ersten Bischofs im Jahr 1962 vakant. In China gibt es derzeit rund 90 katholische Bischöfe. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Mitglieder der staatstreuen, offiziel anerkannten «Patriotischen Vereinigung», die anderen gehören der papsttreuen Untergrundkirche an. Der Streit über die Weihe von regierungsnahen Bischöfen ohne Zustimmung Roms ist einer der Hauptkonfliktpunkte zwischen der chinesischen Regierung und dem Vatikan.

(kipa/r/bal)

10. Juli 2010 | 16:17
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