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Bischof kennt Beschuldigten im Finanzskandal von früher

Eichstätt, 8.2.218 (kath.ch) Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke (63) hat am 5. Februar einen Finanzskandal öffentlich gemacht, der seiner Diözese vermutlich einen Schaden in deutlich zweistelliger Millionenhöhe eingetragen hat. Er kenne einen der Beschuldigten schon länger, bestätigte er gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) einen entsprechenden Zeitungsbericht.

Die Bekanntschaft reiche in die Studienzeit zurück. Danach habe man sich aber «aus den Augen verloren», so der Eichstätter Bischof. Zuletzt habe der Bekannte für eine Bank gearbeitet und ihn, Hanke, kontaktiert und gefragt, ob beim Bistum Interesse an einer Anlageberatung bestehe. «Daraufhin habe ich ihn mit unserer Finanzkammer in Verbindung gebracht», so Hanke. Diese Bank habe dann tatsächlich auch das Vermögensmanagement der Diözese Eichstätt übernommen und erste erfolgreiche Anlagen getätigt. Das hätten auch die später von ihm eingeschalteten Wirtschaftsprüfer bestätigt.

Bester Bewerber

Dann sei eine vakant gewordene Stelle in der Finanzkammer ausgeschrieben worden, auf die sich der Mann beworben habe, erläuterte Hanke. Eine Kommission aus dem Finanzdirektor, Generalvikar und dem zuständigen Bereichsleiter für Arbeitsrecht habe sich damit befasst und ihn als besten Bewerber identifiziert. So sei er zu diesem Amt gekommen.

Vertrauen missbraucht

Hanke sagte, ihn erschüttere, wie dieses Vertrauen von seinem ehemaligen Mitarbeiter missbraucht worden sei. Das mache ihm auch persönlich sehr zu schaffen. Er sei «zutiefst beschämt über den damit verbundenen Glaubwürdigkeitsverlust für uns als Kirche in Deutschland». Die deutschen Bischöfe, die sich ab 19. Februar in Hankes Diözese in Ingolstadt zu ihrer Frühjahrsvollversammlung treffen, habe er bereits in einem Brief informiert: «Ich wollte nicht, dass sie es aus der Presse erfahren, sondern von mir persönlich.»

Seit Ende Januar sitzt der kirchliche Mitarbeiter, von dem sich die Diözese im September 2016 getrennt hatte, in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt gegen ihn und einen Geschäftspartner wegen Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit. (kna)

Euro-Noten | © pixabay.com fotoblend CC0
8. Februar 2018 | 16:09
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