Trost
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Bischof erteilte Gruppen-Absolution nach Atom-Alarm

Honolulu, 19.1.18 (kath.ch) Auf Hawaii stockte am 13. Januar der Atem. Die Menschen wurden per SMS aufgerufen, sich sofort in Sicherheit zu bringen, weil eine Rakete auf die Insel zusteure. Der Bischof von Honolulu, Larry Silva, hat während dieses falschen Raketenalarms aus der Not eine Tugend gemacht.

Wie die katholische Nachrichtenagentur CNS am Donnerstag berichtete, erteilte der Bischof 45 Gottesdienstbesuchern eine General-Absolution und zwar die von der katholischen Kirche äussert selten praktizierte kollektive Sündenvergebung. Als ihn jemand auf den Alarm aufmerksam machte, habe er zuerst darüber nachgedacht, den Gottesdienst zu unterbrechen. Stattdessen verwarf er den Plan und bot den Gläubigen die Absolution an.

Die Menschen seien sehr emotional gewesen, berichtet Pater Mark Gantley, der die Messe mitgefeiert hatte. Einige waren aufgebracht, weil sie zu diesem Zeitpunkt von ihren Familien getrennt waren. Andere hätten die Sündenvergebung in Erwartung des baldigen Atomtodes als «die stärkste Versöhnung aller Zeiten» empfunden.

Eine grosse Ausnahme

Für Bischof Silva war es das erste Mal, dass er die Absolution einer ganzen Gruppe erteilte. In der katholischen Kirche wird das heute nur in Ausnahmefällen praktiziert, etwa bei unmittelbarer Gefahr oder wenn Soldaten in den Krieg ziehen. «Ich bin kein Freund der allgemeinen Absolution», so der Bischof gegenüber dem «Holy Herald», der Diözesan-Zeitung von Honolulu. «Aber in diesem Fall war das eine angemessene Situation.»

Am 13. Januar wurde auf Hawaii vor einem möglichen Raketenangriff Nordkoreas auf den US-Bundesstaat gewarnt, der sich später als Fehlalarm herausstellte. Erst 38 Minuten nach der Atomwarnung wurde Entwarnung geben. Auf der Insel führte der Alarm zu panikartigen Reaktionen. (kna)

 

 

Trost | © pixabay Buecherwurm_65CC0
19. Januar 2018 | 17:31
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