Ostermarsch kämpft gegen Waffengeschäfte – dieses Jahr aber nur digital.
Schweiz

Berner Ostermarsch prangert Investitionen in Waffengeschäfte an

Bern, 17.4.17 (kath.ch) Am Ostermontag haben Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Berner Ostermarsches Investitionen von Pensionskassen und Banken in Waffengeschäfte angeprangert. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur SDA versammelten sich mehrere hundert Personen jeden Alters zum Auftakt der Veranstaltung an der Aare. Die Veranstalter ihrerseits gehen von rund 1000 Teilnehmern aus. Sie konstatieren einen Generationenwechsel, wie sie auf ihrer Homepage mitteilten.

Auffallend viele Junge und Familien hätten am Spaziergang von der Aare zum Berner Münsterplatz teilgenommen, schreiben sie. Der Berner Ostermarsch findet seit 2003 statt. Dieses Jahr wurde er unter dem Motto «Mein Geld führt Krieg. Waffengeschäfte von Pensionskassen und Banken stoppen!» durchgeführt.

Damit habe man darauf aufmerksam machen wollen, dass in der Schweiz alleine Pensionskassen jedes Jahr Gelder in Milliardenhöhe in Rüstungskonzerne investierten, heisst es in der Mitteilung weiter. Und dies meist ohne das Wissen ihrer Kunden.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Kundgebung forderten deshalb von Schweizer Finanzinstituten Transparenz bei der Anlage von Kundengeldern und ein Verbot von Investitionen in Rüstungsgeschäfte.

Auch Privatpersonen sollen Einfluss nehmen

Für die Ansprache an der Schlusskundgebung auf dem Münsterplatz hatten die Organisatoren den Soziologen Ueli Mäder gewinnen können. Der Konfliktforscher habe nicht nur Forderungen an die Adresse von Staat und Finanzinstituten formuliert, sondern sich auch an jeden Einzelnen gewandt: «Wenn wir wissen, wie Pensionskassen investieren, können wir selber mehr Einfluss nehmen. Wir können uns zum Beispiel mit anderen Versicherten verbünden und Arbeitgeber dazu anhalten, die Kasse zu wechseln», sagte Mäder laut Mitteilung vor den Teilnehmern des Ostermarsches.

Dies könne zwar finanzielle Einbussen mit sich bringen. Gleichwohl dürfe man sich nicht Kosten anderer bereichern, mahnte der emeritierte Basler Soziologieprofessor.

Rund 35 Organisationen zählen laut der Homepage zur Trägerschaft des Berner Ostermarsches, darunter kirchliche Organisationen, Hilfswerke und die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee. Anstoss für den Ostermarsch im Jahr 2003 gab der Beginn des Irak-Krieges, wie der Homepage zu entnehmen ist.

In Deutschland gingen Tausende auf die Strasse

Die Tradition der Ostermärsche existiert auch in Deutschland. Dort sind nach Angaben der Veranstalter in diesem Jahr tausende Menschen für Frieden auf die Strasse gegangen. Die Ostermarschbewegung hat ihre Wurzeln im Protest gegen das atomare Wettrüsten während des Kalten Krieges. (bal/kna)

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17. April 2017 | 17:55
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