Schweizergardisten beim Abschied von Benedikt XVI. im Petersdom.
Vatikan

Benedikt XVI. wird wie ein Papst ins Grab gelegt

Der Vatikan hat weitere Details für das Requiem von Benedikt XVI. bekannt gegeben. Er wird wie ein normaler Papst beerdigt – allerdings werden ein paar Gebete angepasst, weil der Stuhl Petri nicht vakant ist. Als Papst wird Benedikt in drei ineinander verschachtelten Särgen beerdigt. Die sind aus Zypresse, Zink und Eiche. 

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. soll am Donnerstag weitgehend in derselben Weise zu Grabe getragenwie seine Vorgänger. Dazu zählen auch die vorgeschriebenen Grab-Beigaben, wie etwa die Münzen und Medaillen aus den Jahren seines Pontifikats (2005–2013).

Drei ineinander verschachtelte Särge

Ferner wird mit ihm das sogenannte Rogitum begraben. Auf dieser Urkunde werden die wesentlichen Ereignisse aus seinem gesamten Leben und seinem Wirken als Papst in Textform dargestellt. Das Schriftstückwird in einer Metallkapsel verschlossen und dem Leichnam beigegeben.

Erzbischof Georg Gänswein (l.), Präfekt des Päpstlichen Hauses, küsst die Hand des aufgebahrten Leichnams von Benedikt XVI.
Erzbischof Georg Gänswein (l.), Präfekt des Päpstlichen Hauses, küsst die Hand des aufgebahrten Leichnams von Benedikt XVI.

Als weitere Gegenstände kommen die Pallien (Bischofs-Stolen) aus seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising sowie aus seiner Zeit als Bischof von Rom mit ins Grab. Wie seine Vorgänger wird auch Benedikt XVI. in drei ineinander verschachtelten Särgen beerdigt: Die beiden inneren sind aus Zypressenholz und aus Zink und werden versiegelt, der äussere ist aus Eichenholz.

Der Stuhl des Bischofs von Rom ist nicht vakant

Ebenfalls am Dienstag gab der Vatikan weitere Details für die Messfeier bekannt, die unmittelbar vor dem Begräbnis auf dem Petersplatz stattfindet. Die für liturgische Fragen zuständigen Stellen im Vatikan haben sich für den Ablauf im Wesentlichen an dem Ablauf orientiert, der für einen verstorbenen Papst vorgeschrieben ist. 

Benedikt XVI. (l.) begrüsst Papst Franziskus 2020 in "Mater ecclesiae".
Benedikt XVI. (l.) begrüsst Papst Franziskus 2020 in "Mater ecclesiae".

Allerdings wurden die Lesungen sowie einige Gebete geändert, um so der Tatsache Rechnung zu tragen, dass Benedikt XVI. zum Zeitpunkt seines Todes nicht mehr Papst war und der Stuhl des Bischofs von Rom nach seinem Tod nicht vakant ist.

Umbettung in den Sarg unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Noch vor der Totenmesse auf dem Petersplatz wird im Petersdom ein Ritual unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Es beginnt mit der Verlegung des bisher aufgebahrten Leichnams in den Sarg. Anschliessend verliest der Päpstliche Zeremoniar das Rogitum.

Danach wird das Gesicht des Verstorbenen mit einem Tuch bedeckt, und die Grabbeigaben werden in den Sarg gelegt. Dieser wird dann geschlossen und schliesslich nach draussen getragen. Dies alles geschieht begleitet von speziellen Gebeten und Gesängen. (cic)


Schweizergardisten beim Abschied von Benedikt XVI. im Petersdom. | © Oliver Sittel
3. Januar 2023 | 18:21
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