Schweiz
Bedingungsloses Grundeinkommen: Geld verteilen macht Freude
Zürich, 16.3.16 (kath.ch) Sollen alle ohne jede Bedingung vom Staat ein Grundeinkommen erhalten? Darüber stimmt die Schweiz am 5. Juni ab. Diese Woche wurden von den Initianten als Vorgeschmack 10-Fanken-Noten verteilt. Selma Bausinger, die sich für die Initiative einsetzt, nimmt gegenüber kath.ch Stellung zu dieser besonderen Art, Almosen zu geben.
Zum Start der Abstimmungskampagne für ein «Bedingungsloses Grundeinkommen” haben Sie «Zehnernötli» verteilt. Wie ist die Aktion angekommen?
Selma Bausinger: Die Aktion ist viel stärker und grösser geworden als wir je erwartet hätten. Nun wird das Grundeinkommen auf einer sehr breiten Ebene diskutiert. Natürlich haben verschiedene Medien das Thema nicht in der Tiefe und Qualität aufgegriffen, wie wir es uns das in der Debatte wünschen.
Wie waren die Reaktionen?
Bausinger: Die Reaktionen sind genauso breit wie die Debatte. Dass seit gestern 50’000 Aufkleber bestellt wurden spricht wohl aber dafür, dass die Idee auf Anklang stösst.
Gab es Kritik oder Vorwürfe, wie ob Sie Geld zum Fenster hinauswerfen?
Bausinger: Es gibt diese Stimmung bestimmt bei einigen. Es ist ja auch eine freche und polarisierende Aktion. Das Geld ist jedoch nicht zum Fenster ‘rausgeworfen. Denn unser Kampagnen-Budget ist bescheiden. Eine so grosse Reichweite für unsere Idee können wir uns nur durch solche Aktionen leisten. So ist es quasi günstige Werbung mit grösserem Effekt.
Was war das für ein Gefühl, einfach so Geld zu verteilen?
Bausinger: Ich persönlich habe es so angeschaut, wie wenn ich Flyer verteile. Ich überreiche mit dem Geldschein den offiziellen Abstimmungsflyer. Die Reaktionen waren natürlich viel stärker, das Erstaunen in den Gesichtern, die Freude, die Fassungslosigkeit, der Unglaube. Das hat grosse Freude gemacht. (ms)
Bedingungsloses Grundeinkommen: Durchaus eine religiöse Sache
Klösterlicher Denkanstoss zum bedingungslosen Grundeinkommen
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