Béatrice Acklin Zimmermann: Öffentlicher Diskurs braucht kein prophetisches Wächteramt
«Wenn die Kirche sich in den öffentlichen Diskurs einbringt, dann braucht sie dafür nicht das aus der Zeit gefallene prophetische Wächteramt zu bemühen. Als Institution mit jahrhundertealter Kompetenz in ethischen Fragen ist sie gefordert, sich öffentlich zu äussern und hartnäckig christliche Grundsätze wie die Würde jedes einzelnen Menschen, unabhängig von seiner Leistung, anzumahnen.
Die politische Kleinarbeit darf die Kirche indessen getrost anderen überlassen: Anstatt es bei Parolen, Meinungsäusserungen und einem blossen Schlagabtausch zu belassen, kann die Kirche Orte bieten, an denen aus einem anderen Blickwinkel und in anderer Weise über Themen nachgedacht und diskutiert wird, als es sonst – etwa im Parlament, in den sozialen Netzwerken oder an Stammtischen – der Fall ist.»
Das schreibt Béatrice Acklin Zimmermann in einem NZZ-Gastkommentar. Die katholische Theologin arbeitet für den wirtschaftsnahen Thinktank «Liberethica». (jas)
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