Besinnliche Feier zu Karfreitag auf dem Schiessplatz Hongrin in der Waadt
Schweiz

Auch Armeeseelsorger leisten Corona-Dienst

Die Schweizer Armee unterstützt Spitäler im Kampf gegen das Corona-Virus. Mit dabei sind auch Armeeseelsorger – sie betreuen die Soldatinnen und Soldaten.

Georges Scherrer

Die Armeeseelsorge ist verantwortlich für die seelsorgerliche Betreuung der Truppe, sagt Hauptmann Samuel Schmid. Er leitet den Einsatz der Armeeseelsorge.

Aktuell kümmern sich die Armeeseelsorger auch um die Soldatinnen und Soldaten, die in zivilen Spitälern «Assistenzdienst» leisten, um das dortige Pflegepersonal zu entlasten.

Hilfe in Einzelgesprächen

«Für die Armeeseelsorge ist der aktuelle Einsatz nicht ein Sonderfall», sagt Schmid. Die eingesetzten Armeeseelsorger begleiten wie schon in der ersten Corona-Welle die Armeeangehörigen. Das Wirkungsfeld der Seelsorger sind die Truppenunterkünfte.

«Die Seelsorger stehen für Einzelgespräche zur Verfügung.»

«Wenn die verschiedenen Teams nach ihren Schichten in die Unterkunft zurückkommen, stehen die Seelsorger für Einzelgespräche zur Verfügung», erklärt der Hauptmann.

Spitäler haben eigene Seelsorger

Die Seelsorger begleiten die Truppen nicht während ihres Einsatzes in den Spitälern, denn dort nehmen die Soldatinnen und Soldaten ganz spezifische Aufgaben wahr.

Die Patienten und die Angehörigen der Patienten werden von den Spitalseelsorgenden begleitet.

Bereits sieben Kantone

Verschiedene Kantone haben die Armee bereits um Unterstützung gebeten: Genf, Wallis, Waadt, Freiburg, Tessin und Bern. Auch Basel-Stadt hat unterdessen Hilfe angefordert.

«Diese Woche nimmt eine weitere Kompanie ihren Dienst auf.»

Die Armeeseelsorger rücken gleichzeitig mit den aufgebotenen Truppen ein. Bei der Aufbietung der Seelsorgenden musste auf die sprachliche Komponente geachtet werden, betont Schmid.

Fünf Kompanien im Einsatz

Denn die Truppen sind in den drei grossen Sprachregionen der Schweiz aktiv. Es wurde darauf geachtet, dass die Armeeseelsorgenden jeweils mit den Soldatinnen und Soldaten in ihrer jeweiligen Muttersprache reden können.

«Die Konfessionszugehörigkeit spielt keine ausschlaggebende Rolle.»

Pro Kompanie, die aufgeboten wurde, ist ein Seelsorger im Einsatz. Zurzeit sind vier Kompanien in der Schweiz in Spitälern im Einsatz. Diese Woche nimmt eine weitere Kompanie für den Assistenzdienst ihren Dienst auf.

Zusätzliche Seelsorger

Zusätzlich wurden noch zwei weitere Armeeseelsorger aufgeboten, die in Basel und im Tessin zum Einsatz kommen. Ebenfalls steht der Dienstchef der Armeeseelsorger der Territorialdivision 1 im Einsatz – und auch Hauptmann Schmid als Chef Einsatz Armeeseelsorge.

«Acht Armeeseelsorger stehen also für die Betreuung der Truppen im Assistenzdienst bereit», sagt Schmid. Die Konfessionszugehörigkeit spiele dabei keine ausschlaggebende Rolle.

Seelsorger für alle

Der Armeechef, Korpskommandant Thomas Süssli, erklärte kürzlich: «Wir sind eine Armee für alle.» Das heisst, so Schmid, «wir sind Armeeseelsorger für alle».

«Wünschen nach speziellen konfessionellen Handlungen wird entsprochen.»

Jeder Seelsorger ist religiös und konfessionell verwurzelt. In der Armee ist er aber eine Ansprechperson für jeden Soldaten, unabhängig von dessen Religion oder Konfession. Wenn ein Milizangehöriger von einem Seelsorgenden seiner eigenen Glaubensrichtung betreut werden möchte, dann hat die Armee die Möglichkeit zu reagieren.

Wünschen der Soldaten entsprechen

Ostern fiel in die erste Corona-Welle. Hauptmann Schmid erinnert sich an spezielle Bedürfnisse von Armeeangehörigen. So wurden entsprechende Armeeseelsorger zugezogen, «wenn spezielle konfessionelle Handlungen gewünscht wurden».


Besinnliche Feier zu Karfreitag auf dem Schiessplatz Hongrin in der Waadt | © VBS
16. November 2020 | 18:16
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