Schweiz
Annette M. Boeckler wird neue Fachleiterin Judentum beim ZIID
Zürich, 14.2.17 (kath.ch) Die Theologin Annette M. Boeckler (50) übernimmt am Zürcher Institut für interreligiösen Dialog (ZIID) die Fachleitung Judentum. Die Jüdin aus Deutschland tritt am 1. Mai die Nachfolge von Michel Bollag (64) an, der in den Ruhestand geht, wie das ZIID am Dienstag mitteilte.
Boeckler arbeitet zurzeit als Dozentin für Bibelauslegung und jüdische Liturgie am «Leo Baeck College» in London. Diese Institution bildet Rabbiner aus, bestätigte die Geschäftsleiterin des ZIID, Marianne Affolter, gegenüber kath.ch. Heute würden in England nur das Leo Baeck College und die sephardische Gemeinschaft Rabbiner ausbilden. Seit der Gründung des College 1956 seien dort rund 190 Rabbiner und Rabbinerinnen ausgebildet worden.
Theologin unterrichtet künftige Rabbiner
Die 50-jährige Boeckler ist Jüdin und stammt laut Affolter aus Deutschland. Dort und in Bern hat sie evangelische Theologie mit Vertiefung in Judaistik studiert. Die Theologin unterrichte zwar Rabbinatsstudierende, sei selber aber nicht Rabbinerin. In der jüdischen Gemeinde habe sie regelmässig an der Feier von Gottesdiensten mitgewirkt, so Affolter.
Boeckler ergänzt das Fachleitungsteam des ZIID, heisst es in der Mitteilung weiter. Dieses verfüge mit Rifa’at Lenzin, Leitung Fachbereich Islam, und Samuel M. Behloul, Leitung Fachbereich Christentum, bereits über zwei bekannte Referenten. «Mit Annette M. Boeckler als Fachleiterin Judentum des ZIID erhält der interreligiöse Dialog eine weitere starke Stimme», zitiert die Mitteilung die Geschäftsleiterin Marianne Affolter.
Engagement bei der Jüdisch-Christlichen Bibelwoche
Boeckler habe während 20 Jahren im Leitungsteam der jährlichen Internationalen Jüdisch-Christlichen Bibelwoche mitgearbeitet, so Affolter gegenüber kath.ch. Erfahrung im interreligiösen Dialog habe sie auch als Organisatorin und Referentin bei Podiumsdiskussionen gesammelt. Zudem habe Boeckler sich als Wissenschaftlerin und als Publizistin mit Fragen des interreligiösen Dialogs befasst.
Der Schweizer Jude Michel Bollag leitete seit 1994 den Fachbereich Judentum beim ZIID. Das Institut wurde in jenem Jahr unter dem Namen «Zürcher Lehrhaus» gegründet. Nun gibt Bollag die Leitung des Fachbereichs ab, weil er in Pension geht. Er tritt auch als stellvertretender Geschäftsleiter zurück, bleibt aber dem ZIID als Dozent und Berater erhalten, heisst es in der Mitteilung. (bal)
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