Anne Frank, 1935
Schweiz

Anne Frank Fonds-Vertreter: «Wir engagieren uns für den Schutz von Kindern und Jugendlichen weltweit»

Das jüdische Mädchen Anne Frank lebt – jedenfalls in der Erinnerung, trotz ihrem Tod im Holocaust. Ihr Tagebuch ist weltweit verbreitet und in 80 Sprachen übersetzt. Dafür sorgt unter anderem der Anne Frank Fonds in Basel. Ein Gastbeitrag – anlässlich der Eröffnung der Ausstellung «Anne Frank und die Schweiz» in Schwyz.

Martin Dreyfus*

Als Vertreter des Anne Frank Fonds und als Kooperationspartner freuen wir uns sehr, dass nach dem überwältigenden Erfolg der Ausstellung «Anne Frank und die Schweiz» 2022 im Landesmuseum Zürich, diese in den kommenden Monaten im Forum Schweizer Geschichte in Schwyz gezeigt werden kann.

Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung

Der Anne Frank Fond wurde 1963 vom Vater von Anne Frank, Otto Frank, in Basel gegründet und als Universalerbe eingesetzt. Er setzt sich für die Verbreitung des Tagebuchs von Anne Frank ein. Dazu haben wir in den zurückliegenden Jahren unter anderem zum Film «Where is Anne Frank» ebenso beigetragen wie zu einer Umsetzung des Tagebuches als Graphic Novel, durch Ari Folman und David Poansky. Damit möchten wir die Botschaft des Tagebuches auch in anderer Form vielen Menschen zugänglich machen – abgesehen von dessen Druckfassung und weltweiter Übersetzung in über 80 Sprachen.

Der Anne Frank Fonds setzt sich seit Jahrzehnten für die originalgetreue Wiedergabe des Tagebuches ein sowie gegen immer wieder auftauchende Zweifel an der Echtheit des Tagebuches. Der Fonds engagiert sich für die Ideale von Anne Frank und ihres von ihrem Vater Otto Frank hochgehaltenen Vermächtnisses. Wir unterstützen vor allem edukative Projekte und engagieren uns für den Schutz von Kindern und Jugendlichen in aller Welt.

Vater Frank: Vergangenheit verstehen

«Um die Zukunft zu bauen, muss man die Vergangenheit verstehen», sagte Otto Frank. Dazu trägt die Ausstellung im Forum Schweizer Geschichte wesentlich bei, der wir viele interessierte Besucherinnen und Besucher wünschen. «Was geschehen ist, können wir nicht mehr ändern. Das Einzige, was wir tun können, ist aus der Vergangenheit zu lernen und zu erkennen, was Diskriminierung und Verfolgung unschuldiger Menschen bedeutet.»

Otto Frank, Vater der im Holocaust verstorbenen Anne Frank
Otto Frank, Vater der im Holocaust verstorbenen Anne Frank

Dieses Credo von Otto Frank bleibt aktuell und Anne Franks Tagebuch ist ein Manifest dafür, dem wir mit der Ausstellung gute Aufnahme und Aufmerksamkeit wünschen.

*Martin Dreyfus ist Stiftungsrat im Anne Frank Fonds in Basel, zum Gremium gehören zudem John D. Goldsmith (Präsident), Daniel Fürst (Vizepräsident), Yves Kugelmann (Stiftungsrat). Die hier wiedergegebenen Aussagen hat Martin Dreyfus am Donnerstag als Redner anlässlich der Eröffnung der Ausstellung «Anne Frank und die Schweiz» im Forum Schweizer Geschichte in Schwyz gemacht. Die Ausstellung des Schweizerischen Nationalmuseums ist in Kooperation mit dem Anne Frank Fonds in Basel und dem Familie Frank Zentrum im Jüdischen Museum Frankfurt entstanden.


Anne Frank, 1935 | © Anne Frank Fonds
21. April 2023 | 14:18
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