Amnesty ruft zu Aktion gegen «antimuslimischen Rassismus» auf

Berlin, 11.5.15 (kath.ch) «Rockt eure Röcke» – unter diesem Motto hat Amnesty International am Montag, 11. Mai, zu einer Aktion gegen «antimuslimischen Rassismus» aufgerufen. Hintergrund ist der Fall einer französischen Schülerin, die Ende April nach eigenen Angaben wegen Tragens eines «zu langen» Rocks gemassregelt worden war.

Ihre Schule in Charleville-Mezieres lege das gesetzliche Verbot religiöser Symbole im öffentlichen Raum sehr streng aus, sagte die Muslimin. An ihrem Rock sei aber «überhaupt nicht Religiöses». Die Amnesty-Generalsekretärin für Deutschland, Selim Caliskan, äusserte sich auf Facebook ähnlich: «Röcke sind nicht religiös motiviert.»

Ursprünglich stammt die Initiative von der Kölner Studentin Fatma Tuna. Muslimische Frauen, heisst es auf der Facebook-Seite «Rock deinen Rock», würden durch solche Vorfälle in einer Opferrolle gedrängt, «da man ihnen ihre Mündigkeit abspricht und das Bild einer unselbstständigen und rückständigen Muslima dadurch in den Medien verfestigt wird». Amnesty ruft nun dazu auf, einen Tag lang «die schönsten und längsten Röcke» zu tragen und dies mit Fotos unter dem Schlagwort «#rodero2015» zu dokumentieren.

Unterdessen hat Frankreichs Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem kurz nach dem Vorfall erklärt, niemand könne wegen Tragens eines «zu langen» Rocks suspendiert werden. Grund für den zweifachen Ausschluss vom Unterricht seien vielmehr «Bekehrungsversuche seitens der Schülerin» gewesen. (kna)

11. Mai 2015 | 17:15
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