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«Religiös? Atheist? Ich bin normal!» Katholikentag sucht Dialog mit Konfessionslosen

Einem Grossteil der Bevölkerung im deutschen Bundesland Sachsen hat sich die Frage nach Gott noch nie gestellt. Gerade mit diesen Menschen will der 100. Katholikentag in Leipzig ins Gespräch kommen.

Leipzig |© 2016 Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
23. Mai 2016 | 17:06
Lesezeit: ca. 2 Min.
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Katholikentag

Deutsche Katholikentage sind Treffen, bei denen sich die Kirche mit ihren Verbänden und Institutionen über mehrere Tage der Öffentlichkeit präsentiert. Sie finden in der Regel alle zwei Jahre in wechselnden Städten statt. Zuletzt war 2014 Regensburg an der Reihe, den 100. Katholikentag wird es jetzt Ende Mai in Leipzig geben, der 101. Katholikentag soll 2018 in Münster stattfinden.

Bei Katholikentagen diskutieren zehntausende Christen über kirchliche und gesellschaftspolitische Themen und feiern Gottesdienste. Veranstalter ist das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), Gastgeber ist das jeweilige Bistum des Austragungsortes, in Leipzig also das Bistum Dresden-Meissen.

Die Geschichte der Katholikentage reicht bis 1848 zurück. Von ihnen gingen immer wieder Impulse aus, etwa für die Entwicklung einer katholisch-sozialen Bewegung oder für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. In nationalsozialistischer Zeit gab es keine Katholikentage. Das 1933 geplante Treffen wurde abgesagt, nachdem es von einer «Treueerklärung für Führer und Reich» abhängig gemacht worden war. Zuletzt prägten zahlreiche Teilnehmer mit ihrem Eintreten für Frieden und Umweltschutz sowie für ökumenische Fragen die Treffen.

Neben den Katholikentagen und den Evangelischen Kirchentagen – ebenfalls im Zwei-Jahres-Rhythmus – gab es bisher zwei Ökumenische Kirchentage: 2003 in Berlin und 2010 in München. Der nächste wird nach aktuellem Stand der Planungen vermutlich erst im Jahr 2021 stattfinden. (kna)