Zum zweiten Mal in Folge wird im Thurgau das Umweltzertifikat im kirchlichen Management «Grüner Güggel» verliehen

Medienmitteilung

Die katholischen Kirchgemeinden Amriswil und Dussnang, die evangelische Kirchgemeinde Arbon, der Pastoralraum Frauenfeldplus und die Verwaltung der kath. Landeskirche Thurgau haben die Validierung durch einen externen Gutachter bestanden. Sie erhalten am Sonntag, den 29. Oktober 2017 in der kath. Kirche in Weinfelden das Zertifikat «Kirchliches Umweltmanagement Grüner Güggel».

Es wurde in Anlehnung und mit Unterstützung des bereits breit in Deutschland eingeführten Grünen Gockels/ Hahns von kirchlichen Umweltpionieren aus der kath. Landeskirche Thurgau, dem Umweltberater Andreas Frei und der ökumenischen Fachstelle Kirche und Umwelt (Oeku) zusammen mit Pilotgemeinden entwickelt und umgesetzt. Daran waren massgeblich die kath. Kirchgemeinden Arbon, Ermatingen, Güttingen, Sirnach und Romanshorn beteiligt, die 2015 als erste Schweizer Kirchgemeinden zusammen mit der Evang. Kirchgemeinde Meilen die Auszeichnung erhielten. Mit Arbon ist diesmal die erste evangelische Kirchgemeinde des Kantons Thurgau dabei, der erste Pastoralraum mit Frauenfeldplus, und mit der kath. Landeskirche die erste Kirchenverwaltung in der Schweiz. Der festliche Erntedankgottesdienst beginnt um 10.00 Uhr.

Die Auszeichnung steht am Schluss eines fast zweijährigen Weges, den die Umweltteams bestehend aus Gemeinde- und Behördenmitgliedern und kirchlichen Angestellten miteinander gegangen sind. Die Zertifizierungsfeier ist das vorläufige Ziel dieses Weges. Bereiche wie Energie, Papierverbrauch, Biodiversität, Entsorgung, Beschaffung, Bildung wurden systematisch auf ihre Umweltverträglichkeit untersucht, was auch faires Handeln einschliesst. Die dabei entstandenen Umweltberichte und Umweltprogramme, die auch veröffentlicht werden, enthalten erhebliche Verbesserungen und Fördermassnahmen, wovon einige schon mit sehr wenig Aufwand erreicht werden und viele kostensparend wirken. Die Gemeinden haben hier je nach ihrer Situation unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Allen gemeinsam ist, dass sie ihre Verantwortung gegenüber dem Raubbau an der Schöpfung erkannt, in Schöpfungsleitlinien ihre Optionen formuliert haben, und entschlossen sind, den ökologischen Fussabdruck zu reduzieren, sparsamer mit den Ressourcen umzugehen und die einheimische Tiere und Pflanzen zu fördern, wozu auch Bildung, Anlässe, Öffentlichkeitsarbeit und liturgische Feiern gehören. Zum Teil sind schon beachtliche Massnahmen umgesetzt worden, andere sind auf den Weg gebracht wie zum Beispiel der Bau einer Photovoltaikanlage, ökologische Aufwertung des Umgeländes, Umstellung auf umweltfreundliche Reinigungsmittel und die konsequente Verwendung von Recyclingpapier. Die Enzyklika «Laudato Si» von Papst Franziskus «Über die Sorge für das gemeinsame Haus» bestärkt alle Beteiligten auf diesem Weg.

Nach der Zertifizierung geht die Arbeit weiter. Das Umweltmanagement ist eingeführt und wird weiterentwickelt. Die Mitglieder der Umweltteams haben sich viel Knowhow angeeignet und sind nach wie vor hoch motiviert, sich für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.

Die Kommission Kirche und Umwelt der kath. Landeskirche Thurgau wird voraussichtlich nächstes Jahr eine weitere Staffel ausschreiben. Informationen finden sich unter www.kath-tg.ch/landeskirche/services/umwelt.html

Dass im Thurgau der Grüne Güggel zu einer einheimischen Art gehört, ist auch ein Verdienst der kath. Landeskirche, die das Projekt organisatorisch und finanziell fördert, und damit den Teilnehmenden Aufwand abnimmt, der direkt der Projektarbeit zu Gute kommt.

Katholische Kirche im Thurgau
9. Oktober 2017 | 14:02