Zürcher Freiwillige rufen zu Online-Shopping für die Ukraine auf

Der Verein Zuerich hilft der Ukraine (ZhdU) lanciert einen Spendenaufruf mit einer Plakatkampagne in der Stadt Zürich und persönlichen Geschichten seiner Freiwilligen. Die Gründer:innen des Vereins erinnern daran, dass der Krieg in der Ukraine andauert und rufen die Bevölkerung der Schweiz dazu auf, dringend benötigte humanitäre Hilfe bequem via Online-Shopping an die ZhdU-Sammelstelle in der Stadt Zürich zu senden.

Vielfältige Zürcher Zivilgesellschaft

Die porträtierten Menschen unterschiedlicher Nationalitäten und Berufe haben gemeinsam, dass Zürich ihre Wahlheimat ist: Das schweizerisch-russisch-ukrainische Paar Fedor und Julia, das sich beim Sortieren von Spenden in der Zürcher Sammelstelle kennenlernte. Mattei, ein ukrainisch-stämmiger Arzt aus Genf, der die medizinischen Spenden des Vereins koordiniert. Die Kindererzieherin Tania, die vor neun Jahren aus der Ukraine in die Schweiz einwanderte und hier mit einem Schweizer eine Familie gründete. Die deutsche Sozialwissenschaftlerin Sandra, die Menschen die Angst vorm Spenden nimmt. Die Arbeitskolleg:innen Nikolai und Jana, denen die Situation von Müttern im Kriegsgebiet besonders am Herzen liegt und die Kommunikationsmanagerin Sarah, die von den bewegenden Nachrichten aus der Ukraine erzählt, welche sie über die Social-Media-Accounts des Vereins erreichen.

Ein Appell gegen das Vergessen

In Hinblick auf den nahenden Winter ruft das Freiwilligennetzwerk dazu auf, das Leid kriegsbetroffener Menschen in der Ukraine nicht zu vergessen und die humanitäre Tradition der Schweiz aufrechtzuerhalten. «Wir wollen Spender:innen ermöglichen, selbst zu entscheiden, was sie spenden. Deshalb sammeln wir nicht nur Geld, sondern auch Nahrungsmittel, Hygieneprodukte, Medikamente, medizinisches Equipment und ab sofort wieder neuwertige und warme Kleidung für Kinder unter zehn Jahren», so Mitgründer Mattei Batruch. Um das Spenden so einfach wie möglich zu gestalten, hat das Netzwerk eine Online-Shopping-Liste bei einem Schweizer Detailhändler erstellt.

«In einer Not, in der der Einzelne nichts ausrichten kann, tun wir gemeinsam alles, um das Leid zu lindern»

Mit ein paar Klicks sind Nahrungsmittel und Hygieneprodukte in den virtuellen Warenkorb gelegt und bequem in die Sammelstelle geliefert. «Das geht selbstverständlich über alle Geschäfte, Detailhändler und Apotheken, die einen Online-Shop haben und nach Zürich liefern», fügt Mitgründerin Sarah Paciarelli hinzu. Für diejenigen, die Medikamente spenden möchten, hat der Verein auch eine Lösung gefunden: Mit Geldspenden, die der Verein neu auch über TWINT sammelt und dank dem Zugang zu medizinischen Netzwerken in der Schweiz, beschafft ZhdU – in Rücksprache mit Spitälern in der Ukraine – auch verschreibungspflichtige Medikamente.

Von Zürich direkt in die Ukraine

In der Sammelstelle an der Albisriederstrasse 243A in Zürich nehmen Freiwillige drei Mal wöchentlich Spenden von Einwohner:innen, Spitälern, Unternehmen, Institutionen und Online-Händlern entgegen. Die Spenden werden kontrolliert, sortiert, verpackt, beschriftet und für den Transport in die Ukraine aufbereitet. Dokumente der Ukrainischen Botschaft in Bern gewährleisten eine unbehinderte Ausfuhr. Die Hilfsgüter werden in Zürich auf LKWs verladen und in ein Logistikzentrum in der Westukraine geliefert. Von dort aus wird die humanitäre Hilfe weiter ins Land befördert und unter kriegsbetroffenen Menschen verteilt.

Zuerich hilft der Ukraine ZhdU

«Zuerich hilft der Ukraine ZhdU» startete wenige Tage nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 als Graswurzelbewegung und ist seit Mai 2022 ein Verein im Sinn von Art. 60ff ZGB. Durch das Engagement in der Schweiz lindert das Freiwilligennetzwerk die Not kriegsbetroffener Menschen in der Ukraine, setzt ein Zeichen für den Erhalt demokratischer Werte in Europa und leistet einen Beitrag zur humanitären Tradition der Schweiz. Der Verein verfolgt keine kommerziellen Zwecke und erstrebt keinen Gewinn. Er ist parteipolitisch und konfessionell unabhängig. www.zhdu.ch

zhdu.ch
17. September 2022 | 06:46