Nicola Neider

Zehn Jahre Pionierarbeit für Menschen aus aller Welt

Medienmitteilung

Vor zehn Jahren stärkte die Katholische Kirche Stadt Luzern ihr Engagement für Menschen mit Migrationshintergrund. Dafür schuf sie einen eigenen Fachbereich mit dem Namen «Migration/Integration». Am 6. September wird dieses Jubiläum gefeiert.

Vor etwas mehr als zehn Jahren begriffen wir, dass das Thema Migration für die Gesellschaft immer aktueller wird», schildert Nicola Neider Ammann von der Katholischen Kirche Stadt Luzern die Motivation zur Gründung des Fachbereichs Migration/Integration, des ersten und bisher einzigen in dieser Art im Kanton Luzern. Die Theologin ist als Leiterin seit den Anfängen mit dabei.

Dem Fremden ein Gesicht geben

Handlungsbedarf ergab sich damals aus der zunehmend schwierigen Flüchtlingssituation weltweit und in der Schweiz oder aus der Verschärfung der Asylgesetze. Spätestens nach 9/11 wollte man dem Vorurteil, dass Religionen vor allem zum Unfrieden beitragen, den Gegenentwurf eines friedlichen Zusammenlebens entgegensetzen. «Wir wollten zeigen, dass ein gelungenes Miteinander möglich ist und zwar ganz konkret hier in Luzern», sagt Nicola Neider. «Am besten gelingt das durch Begegnungen mit Menschen aus anderen Kulturen. So bekommt das abstrakte Thema ein Gesicht und wird erlebbar.»

Breites Wirkungsfeld

Nach diesem Grundsatz entfaltete das Team vom Fachbereich in den letzten zehn Jahren eine Fülle von Projekten und Aktivitäten: Veranstaltungen zur Woche der Religionen im November, die Gründung und den Aufbau des Chores der Nationen, die Errichtung der Kontakt- und Beratungsstelle für Sans-Papiers, die Interkulturelle Bibliothek, das Projekt Mit Asylsuchenden unterwegs, die Begegnungsgruppe InterkulturAll sowie Ausstellungen, Lesungen, interkulturelle und interreligiöse Gottesdienste oder auch die Mitwirkung am Aufbau der Plattform Luzerner Religionsgemeinschaften. Ebenso gefragt war die Weitergabe des Wissens an Weiterbildungen für verschiedene Berufsgruppen, an Schulen und Hochschulen.

Herausforderungen für die Zukunft

Auch in der Zukunft wird Nicola Neider und ihren drei Mitarbeiterinnen die Arbeit nicht ausgehen. «Das Engagement für Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete kann nicht an Spezialisten delegiert werden.» Sie möchten erreichen, dass das in der Öffentlichkeit lebendig bleibt. Dies in einer Zeit, wo die politische Stimmung vor allem gegen Flüchtlinge immer wieder neu geschürt werde. «Sie sind nicht erwünscht und werden an den Rand gedrängt. Hier möchte die Kirche weiter ein Zeichen setzen, zum Beispiel mit dem Thema Kirchenasyl.»

Weiter wolle man dazu beitragen, dass die Luzerner Gesellschaft als multireligiöses Gefüge gesehen werde, wo auch die kleineren Religionsgemeinschaften ihre Zugehörigkeit und Beheimatung finden. Eine Frucht daraus wäre die Schaffung von Moscheen oder Gebetsräumen für Hindu und Buddhisten. «Hier bleibt noch viel Sensibilisierungsarbeit in Politik und Gesellschaft zu leisten.»

Jubiläumsanlass mit der Komödie «BadeZim2er»

Donnerstag, 6. September, 19.00, Pfarreizentrum St. Karl, Eintritt frei, Kollekte zuhanden der Kontakt- und Beratungsstelle Sans-Papier, nachher Apéro mit Danksagung

Details siehe Einladung (Flyer) im Anhang

 

Nicola Neider | © zVg
Katholische Kirche Luzern
30. August 2018 | 14:24