Wenn Geflüchtete nach der Taufe fragen

Medienmitteilung: Die Erzdiözese Freiburg gibt einen neuen Handlungsrahmen für den Umgang mit Taufanfragen von Geflüchteten heraus. Die Handreichung «Geflüchtete fragen nach der Taufe» gibt Orientierung, was es bei einem Taufwunsch von Menschen mit Fluchthintergrund zu beachten gilt.

Entscheidend ist, dass ein Taufwunsch von Geflüchteten gleichbehandelt wird, wie ein Taufwunsch von allen Erwachsenen, so eine zentrale Aussage der Handreichung. Eine wertschätzende, unvoreingenommene Haltung ist dabei Grundlage, die aus christlicher Sicht darauf vertraut, dass Gott Menschen mit seinem Ruf berührt. Dass dieser erste Wunsch reifen kann und vertieft werden will, ist seit der frühen Christenheit zentral. «Unsere katholische Tradition bei Taufen von Erwachsenen orientiert sich an der frühen kirchlichen Praxis, die einen Vorbereitungszeitraum für Taufbewerberinnen und Taufbewerber vorsieht», betont Ursula Kropp, Referentin für Sakramentenpastoral im Erzbischöflichen Seelsorgeamt. «Dieser Begleitungsprozess wird individuell gestaltet und dient den Taufbewerbern, dass eine begründete Entscheidung wachsen und reifen kann – auch und gerade im Blick auf ihre Herkunftsländer und Kulturen.»

Gleichzeitig macht die Handreichung für sprachliche und kulturelle Besonderheiten sensibel. So wird zum Beispiel – um falsche Erwartungen zu vermeiden – in Vorgesprächen darauf hingewiesen, dass mit der Konversion zum Christentum kein gesicherter Aufenthaltsstatus verbunden ist und dass die Taufe im Falle der Abschiebung die Rückkehr ins Herkunftsland lebensgefährlich machen kann. Manuel Rogers, Referent für Flüchtlingspastoral in der Erzdiözese Freiburg, hebt ein weiteres Anliegen der Handreichung hervor: «Die bleibende Herausforderung für unsere Kirchengemeinden ist eine praktische Willkommenskultur: Wie gehen wir auf unbekannte Menschen zu? Wie können wir Neugetauften Heimat anbieten in der Gemeinschaft der Glaubenden?»

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gemeindepastoral-freiburg.de (Taufe Erwachsener) oder im Shop des Erzbischöflichen Seelsorgeamts Freiburg.

Erzdiözese Freiburg D
9. März 2018 | 07:35