Türen öffnen durch eigenes Lebenszeugnis

Medienmitteilung

Bischof Markus Büchel weihte Raphael Troxler zum Priester: Wil – Die Priesterweihe von Raphael Troxler, bisher Diakon in der Seelsorgeeinheit Wil, war ein Freudenfest mit geschätzt 750 Gästen in der Kirche St.Nikolaus. Bischof Markus Büchel spendete dem Neupriester das Weihesakrament. Für die Pfarrei Wil war es innert zehn Jahren die zweite Priesterweihe, damals war es P. Raffael Rieger, der heute als Regens im Bistum für die Theologiestudierenden zuständig ist. Er gehört wie Raphael Troxler der Schönstatt-Bewegung an.

Viele Schönstatt-Patres und Angehörige dieser Bewegung aus dem In- und Ausland versammelten sich gemeinsam mit den Pfarrei-Angehörigen zum Weihegottesdienst. Unter ihnen die Eltern und Geschwister des Weihekandidaten. Bischof Markus Büchel dankte speziell ihnen und allen, die Raphael Troxler auf seinem Weg zum Priesteramt begleitet hatten und er würdigte die Schönstätter und alle Gemeinschaften, die immer wieder Berufungen hervorbringen. Für Bischof Markus war es gesamt die fünfte Priesterweihe in seinen elf Amtsjahren.

Der Weihegottesdienst war eine zeitgemässe Mischung aus alt-überlieferter katholischer Tradition, moderner Musik des Wiler Roxing Chors (Leitung Giuseppe Iasello) und der aktuellen Predigt des Bischofs, der froher Stimmung war, aber auch schwierige Seiten des Priesteramtes heute ansprach: «Du wirst in eine Welt geschickt, in der dir widersprochen wird, denn Kirche als geistliche Heimat ist vielen fremd geworden», sagte er in seiner Predigt, betonte aber gleichzeitig, dass in vielen Menschen eine grosse Sehnsucht aufbreche nach Werten und einem Leben, das Sinn und Halt schenke hinter den Fassaden von Erfolg, Leistung und Macht. «Der Priester kann durch sein Lebenszeugnis und sein Wirken eine Tür sein, die zur wahren Tür des Lebens, zu Christus führt», so Bischof Markus Büchel.

Als Einleitung zum Weiheritus trat der Weihekandidat vor den Bischof und den Provinzial der Schönstatt-Patres, P. Marian Wyrzykowski und erklärte seine Bereitschaft mit den Worten: «Hier bin ich». Der Provinzial erklärte den Kandidaten für geeignet und bat den Bischof, Raphael Troxler zum Priester zu weihen. Zur Allerheiligenlitanei, sie zeigt die Verbundenheit mit der ganzen Kirche, kniete die ganze Gemeinde. Der Weihekandidat legte sich als Zeichen der menschlichen Kleinheit vor Gott mit dem Gesicht zur Erde auf den Boden. Die Handauflegung des Bischofs war der eigentliche Weiheakt, ihm folgten alle anwesenden Priester. Dem Neupriester die Hände aufzulegen ist Zeichen für die Mitteilung des Geistes Gottes und die Übertragung eines Amtes in der Gemeinschaft der Kirche. Nach dem darauffolgenden Weihegebet wurden Raphael Troxler die Gewänder angezogen. Die violette Stola steht für die Vollmacht, im Namen Christi und der Kirche Menschen mit Gott und untereinander zu versöhnen und das Krankenöl für den Auftrag, kranken und betagten Menschen in schwierigen Zeiten beizustehen. Schliesslich übergab der Bischof die Schale mit Brot und den Kelch mit Wein, denn die Mitte des priesterlichen Dienstes ist die Feier der Eucharistie.

In der nun folgenden Eucharistiefeier stand Raphael Troxler zum ersten Mal als Priester am Altar und zum Schluss des Gottesdienstes durfte er seinen ersten Primizsegen erteilen. In seinen Dankesworten zum Ende der Feier lobte er speziell das Wirken von Stadtpfarrer Roman Giger, den er als väterlichen Begleiter auf seinem Weg erlebt habe. Ebenso dankte er seiner Familie und der Gemeinschaft der Schönstatt-Patres, zu denen er nun auch gehört.
Auch an der weltlichen Feier im Zentrum St.Peter nahmen hunderte Gäste teil, die Gratulantinnen und Gratulanten standen in langen Reihen, die Freude war gross. Am Sonntag fand in der Kirche St.Peter die traditionelle Primizfeier statt, auch hier nutzten viele Gläubige die Gelegenheit, den Primizsegen zu empfangen und beim Apéro danach zu gratulieren. Raphael Troxler wird nun als Priester seine Arbeit in der Seelsorgeeinheit Wil fortführen, wie bisher getragen von seinem tiefen Glauben und mit Einfühlungsvermögen, Menschenfreundlichkeit und Optimismus.

 

Bistum St. Gallen
21. August 2017 | 09:10