Tausende verteilte Mahlzeiten – die Realität auch ausserhalb Corona

Medienmitteilung

Im Take-Away beim Hope House wurde Freitag, 19. Juli die 10’000ste Mahlzeit seit Beginn der Corona-Krise verteilt. Für das Netz4 ist dies Alltag auch ausserhalb von Corona-Zeiten. Netz4 versorgt die Menschen, die diese Corona-Zeit besonders hart trifft, nicht nur materiell, sondern begleitet und unterstützt sie auch. Darum werden die Angebote sukzessiv wieder aufgenommen: Unter anderen Rahmenbedingungen, mit viel Einfallsreichtum, Flexibilität und Mut zu neuen Ideen!

Am Freitag, 19. Juli wurde im Take-Away beim Hope House die 10’000ste Mahlzeit seit Beginn der Corona-Krise verteilt (siehe auch Medienmitteilung: https://www.zenti.ch/angebote/dienst-am-nächsten/take-away-beim-hope-house/).

Seit dem 20. März, unmittelbar nach dem Beginn des Lockdowns läuft dieses Angebot unterdessen. Über 13 Wochen hinweg wurden täglich 150 bis zu 220 Mahlzeiten verteilt. Das Take-Away hat Netz4 initiiert und zusammen mit der Evangelisch-methodistische Kirche Zürich 4 mit der Heilsarmee Zürich Zentral und dem Verein Chrischtehüsli aufgebaut und in den vergangenen Monaten entsprechend dem grossen Bedarf kontinuierlich ausgebaut.

In der Presse und auch auf Social Media häuften sich erschrockene und irritierte Reaktionen darüber, wie viele Menschen in unserer Stadt auf solche Angebote angewiesen sind. Für Netz4 ist die Nachfrage solcher Angebote auch ausserhalb von Corona-Zeiten Alltag. Schon vorher sind im Imbiss54 jeweils rund 100 Personen verpflegt und im 3x die Woche stattfindenden Mittagtisch warme Mahlzeiten für bis zu 24 Jugendliche pro Mittagtisch angeboten worden.

Diese Angebote sind durch die BAG-Vorgaben verunmöglicht worden und für Netz4 war es von Anfang an entscheidend, gute Alternativen zu finden. Netz4 sieht die Anliegen und die Situation der Menschen, die diese Corona-Zeit zusätzlich besonders hart trifft. Für sie setzt sich Netz4 ein und ist für sie da, um nicht nur ihrer materiellen Not zu begegnen, sondern auch mit ihnen in Beziehung zu bleiben und Gespräche zu führen und sie so sozial und emotional zu unterstützen und zu begleiten.

Dafür findet Netz4 als kleine und agile Organisation flexible und kreative Lösungen.

Im Bereich der Erwachsenenarbeit konnte bereits Mitte Mai – unter Einhaltung der BAG-Richtlinien – das Nähcafé wiedereröffnet werden, das vielen Menschen ein wichtiger Treffpunkt und eine willkommene Beschäftigung ist. Unter anderem wurden dort mit den Gästen Stoffmasken für das Sozialwerk Pfarrer Sieber und weitere Interessierte produziert.

Im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit hat Netz4 über die gesamte Zeit weiterhin durch Coachings jugendliche Migrantinnen und Migranten per Telefon und im Einzelsetting vor Ort, begleitet. Erschwerte Lehrstellensuche, Hausaufgabenhilfe im Homeschooling, und Beratung zu persönlichen Problemen waren ein grosses Bedürfnis.

Ebenso wichtig war für die Jugendlichen das Wahren einer gewissen Tagesstruktur. Dafür bietet Netz4 in kleinen Gruppen regelmässiges Joggen und Möglichkeiten für «freiwillige Mitarbeit» an. Beispielsweise das Backen von Muffins, welche beim Corona «Take-Away» verteilt wurden.

Mit viel Einfallsreichtum, Flexibilität und Mut zu neuen Ideen konnte Netz4 so seinen Grundsätzen und Zielen treu bleiben und auch in dieser aussergewöhnlichen Zeit den Menschen in ihrer Einzigartigkeit begegnen, ihre Bedürfnisse wahrnehmen, ihre Ressourcen stärken und ihnen unsere Wertschätzung zeigen.

Gastbeitrag
22. Juni 2020 | 10:26