Veronika Jehle (Archivbild).

Starke Zeichen für eine dialogfähige Kirche im Bistum Chur

Medienmitteilung: 29 Personen pilgerten zu Fuss zwischen 13. und 17. Juni Teilstücke von Zürich nach Chur. Rund 100 Personen versammelten sich am Morgen des 18. Juni vor der Kathedrale zum stillen Gebet für einen guten Bischof. Die bischöfliche Kanzlerin, Donata Bricci, nahm die 3’865 Unterschriften der Petition entgegen, die die Pilger*innen nach Chur getragen hatten. Martin Kopp erhielt grossen Dank, nach Gebeten für jene, die von der Kirche ausgegrenzt wurden und werden.

Eugen Koller

Auf dem 125 km langen Weg von Zürich nach Chur pilgerten insgesamt 29 Personen auf Teilstrecken, teilweise gemeinsam mit Martin Kopp. Veronika Jehle, eine der Initiantinnen, sagt dazu: «Gemeinsam pilgern ist eine Möglichkeit in Bewegung zu bleiben, gegen Resignation und Ohnmacht.» Vor der Churer Kathedrale standen am 18. Juni rund 100 Personen in einem halbstündigen Gebet in Stille für einen guten Bischof ein. Ein eindrückliches Zeichen, bevor an der Pforte des bischöflichen Schlosses die Kanzlerin Donata Bricci und ihr Kanzleisekrektär Hugo Hafner die 3865 Unterschriften entgegennahmen, im Auftrag des in Schwyz weilenden Apostolischen Administrators Peter Bürcher. Dieser hielt zur gleichen Zeit eine Videokonferenz mit dem Bischofsrat. Die Petitionär*innen setzen weiterhin auf  den Dialog mit der Bistumsleitung, was bisher von dieser verweigert wird.

Vor der Kirche St. Luzi des Priesterseminars erinnerten die Teilnehmenden an jene unzähligen Menschen, die in der Kirche wegen ihrer Ansichten, ihrer Lebensformen, ihrer sexuellen Neigung oder ihres Geschlechts ausgegrenzt wurden und werden. «Vor allem Widerstand sehnen wir uns nach einer Befriedung im Bistum Chur, wünschen wir uns ein Leitungsgremium aus Männern und Frauen, die ein kirchliches Denken, Reden und Handeln pflegen, das keinerlei Ausgrenzung und Diskriminierung duldet und verursacht», formulierte die Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes, Simone Curau-Aepli. Eugen Koller würdigte das umfangreiche, überzeugende Wirken Martin Kopps als Seelsorger und Generalvikar: «Du setztest Dich für eine dialogische Kirche, für das offene Wort darin, für das Ringen um neue pastorale Formen, für das Seelenheil der Seelsorgenden und der Gläubigen ein. Dein Stil, Dich für eine glaubwürdige Kirche einzusetzen und sie zu leben hat ausgestrahlt und viele überzeugt.»

Martin Kopp, sah im Pilgerweg ein «Zeichen der Hoffnung, das wir in die Landschaft unseres Bistums eingeschrieben haben. Weiter sagte er: «Wir brauchen einen Bischof, der das Bistum lehrt, aufeinander zu hören. Schon der Heilige Bruder Klaus mahnte: Seid gehorsam.» Martin Kopp dankte speziell der Initiantin der Petition, Veronika Jehle, und allen, die durch mannigfaltige Zeichen zu einer lebendigen Kirche beitragen.

Mit Gesängen, gegenseitigem Segen und angeregten Gesprächen fand die eindrückliche und stimmige Feier ihren Abschluss.

Veronika Jehle (Archivbild). | © Eugen Koller
vielstimmig Kirche sein
19. Juni 2020 | 06:38