Schweizer Bischöfe mit Forderungen konfrontiert

Medienmitteilung

Nach der Aufnahme von Gesprächen über den Prozess «Gemeinsam auf dem Weg zur Erneuerung der Kirche», unterstreicht der Schweizerische Katholische Frauenbund SKF die Erwartungen an die Schweizer Bischofskonferenz SBK mit Nachdruck.

Die Begegnung zwischen SBK und SKF am 15. September 2020 war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer geschlechtergerechten Kirche. Die gemeinsam anvisierten Ziele konnten nicht alle erreicht werden. Umso gewichtiger sind die sieben Erwartungen, die beide Organisationen in einer nachgelagerten Auswertungssitzung formulierten. Diese werden an der 330. Vollversammlung der Schweizer Bischöfe vom 30.11. bis 2.12. traktandiert. Der Schweizerische Katholische Frauenbund fordert, dass die gemeinsam erarbeiteten Massnahmen ernstgenommen werden. «Wir vertrauen darauf, dass die Bischöfe der Schweiz sie nachweislich und messbar umsetzen», so Co-Geschäftsleiterin Karin Ottiger. Die Erwartungen sind:

Die Ergebnisse der Begegnung vom 15.09.2020 werden am ad limina Besuch der SBK in Rom traktandiert. Bischof Denis Theurillat wird seitens der Arbeitsgruppe von SKF und SBK bei der Formulierung der von ihm gewünschten Interpellation unterstützt.

Bei der Deutschschweizerischen Ordinarienkonferenz DOK und der Conférence des ordinaires de la Suisse romande COR wird je eine Ombudsstelle/Anlaufstelle für Gleichstellungsfragen geschaffen.

3. Für zur sakramentalen Sendung bereite Frauen sollen für spezifische Aufgaben Formen geschaffen werden. Das heisst konkret, dass Frauen von Bischöfen offiziell beauftragt werden, z.B. zu taufen oder die Krankensalbung zu spenden.

Die Organisation des Frauenrates der SBK hinsichtlich Aufgaben, Zusammensetzung, Kompetenzen und Mittel wird geklärt.

Auf allen kirchlichen Stufen werden Quoten bezüglich der Vertretung von Frauen in Leitungsgremien definiert. Frauen werden verbindlich in die Entscheidungsprozesse einbezogen. Für die Vollversammlungen der SBK werden Frauen mit beratender Stimme als ständige Teilnehmerinnen ernannt.

7. Nach den noch geplanten Begegnungen mit einer Vertretung der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ), einer Vertretung aus dem Kreis der Jugendverbände und -bewegungen sowie mit Vertretungen aus den Orden/Kongregationen/kirchlichen Bewegungen, Missionen und Pfarreien findet eine Auswertungssitzung an der Sommervollversammlung 2021 mit allen am Prozess Beteiligten statt.

«Die Diskriminierung von Frauen in der katholischen Kirche widerspricht dem Grundsatz gleicher Würde, die wir alle als Getaufte haben. Wir warten gespannt auf die Ergebnisse der SBK-Vollversammlung und sind zuversichtlich, dass die Dringlichkeit unserer Anliegen zu ihren Vertretern durchgedrungen ist», betont Präsidentin Simone-Curau-Aepli.

Schweizerischer Katholischer Frauenbund SKF
28. November 2020 | 17:46