Neue Fachleitung Christentum beim Zürcher Institut für interreligiösen Dialog

Medienmitteilung

Neue Fachleitung Christentum beim Zürcher Institut für interreligiösen Dialog

Samuel Behloul wird neuer Fachleiter Christentum beim Zürcher Institut für interreligiösen Dialog (ZIID). Das gibt das Institut heute bekannt. Der Theologe, promovierte Islamwissenschaftler und habilitierter Religionswissenschaftler übernimmt die Leitung des Fachbereichs per 1. September 2016. Samuel Behloul ist derzeit Nationaldirektor von migratio, der Dienststelle der Schweizer Bischofskonferenz für Migrantenpastoral.

«Der interreligiöse Dialog ist ein Gebot der Stunde», sagt die Geschäftsleiterin des Instituts, Marianne Affolter. «Dass wir für die Leitung des Fachbereichs Christentum auf einen der prononciertesten Vertreter dieses Dialogs in der Schweiz und ausgewiesenen Kenner der vielfältigen religiösen Landschaft der Schweiz zählen können, ist ein grosser Gewinn». Das Zürcher Institut für interreligiösen Dialog (ZIID) ist einer der massgebenden Akteure der Wissensvermittlung im Bereich des interreligiösen Dialogs. Schwerpunkte sind die Bildungsarbeit, Begegnungsinitiativen, Sensibilisierung und die Beratung, etwa von Schulen, Sozialarbeitenden oder staatlichen Stellen. Fokus liegt auf dem tripartiten Zugang aus christlicher, jüdischer und islamischer Perspektive. Samuel Behloul ergänzt das Fachleitungsteam des ZIID, welches mit Rifa’at Lenzin, Leitung Fachbereich Islam, und Michel Bollag, Leitung Fachbereich Judentum, bereits über zwei bekannte Referenten verfügt. Samuel Behloul löst Hanspeter Ernst ab, der im August als Fachleiter in den Ruhestand tritt. Unter anderem als Dozierender wird Hanspeter Ernst weiter tätig sein.

Den interreligiösen Dialog in der Gesellschaft verstärken

«In meiner neuen Aufgabe beim ZIID möchte ich den interreligiösen Dialog in der Gesellschaft nicht nur verstärken, sondern auch um den Aspekt der sich dringend stellenden Notwendigkeit eines gesamtgesellschaftlichen Dialogs erweitern», sagt Samuel Behloul. «In einer Zeit, in der Religion einseitig zur Projektionsfläche für das Negative und Bedrohliche geworden ist, kann sich eine vom religiösen, binnenkirchlichen und kulturellen Wandel zunehmend geprägte Gesellschaft den sich vielfältig stellenden Anforderungen des Dialogs nicht verschliessen. Mein Anliegen hier ist es zu sensibilisieren und aufzuzeigen, welche Verantwortung, aber auch welchen Beitrag die christliche Mehrheitsgesellschaft hierzu leisten kann.» Dazu möchte der designierte Leiter des Fachbereichs Christentum sowohl seine Kompetenzen als Theologe, promovierter Islamwissenschaftler, habilitierter Religionswissenschaftler und erfahrener Dozent sowie Forschungsbeauftragter einbringen wie auch seine langjährige praktische Erfahrung in der nationalen Dialogarbeit und in Migrationsfragen in der Schweiz. Samuel Behloul hat unter anderem zur Frage der Migration als Herausforderung für die Kirche, jungen Schweizer Muslimen oder religiösem Pluralismus publiziert und vermittelt schweizweit in TV- und Radiosendungen sowie bei öffentlichen Auftritten Fachwissen zu aktuellen Fragen für Medienschaffende und Fach- wie Privatpersonen.

Wissensvermittlung zu aktuellen Fragestellungen einer pluralisierten Gesellschaft

Geschäftsleiterin Marianne Affolter bekräftigt den aktuellen Handlungsbedarf gerade auch für die Leitung des Fachbereichs Christentum: «Die Pluralisierung unserer Gesellschaft erleben wir zwar einerseits durch die Migrationsbewegungen, aber andererseits vor allem auch durch die Pluralisierung unser aller Lebensentwürfe mit ihren Glaubensausprägungen.» Die Aufgabe des Instituts als Akteur im interreligiösen Dialog bestehe darin, Wissen über verschiedene Religionen und Lebensweisen zu vermitteln und den Wert dieser Verschiedenheit aufzuzeigen, welche für die Gesellschaft befruchtend sei und deren stete Weiterentwicklung ermögliche. Mit Behloul könne die Bevölkerung in Zürich und in der Schweiz auf einen der kompetentesten Wissensvermittler für die aktuellen Fragestellungen in Bezug auf eine immer vielfältiger werdende Gesellschaft zählen.

 

ZIID, Zürcher Institut für interreligiösen Dialog
10. Juni 2016 | 14:59