nebelmeerKIDS – Ein neuer Begegnungsort für suizidbetroffene Kinder

Medienmitteilung

Bei über 1000 Suiziden pro Jahr in der Schweiz bleiben rund 10’000 Familienangehörige zurück. Dazu gehören auch Söhne, Schwestern, Nichten und Enkel im Kindesalter. Suizidbetroffene Kinder haben im Raum Zürich und selbst schweizweit noch kaum Anlaufstellen. Es besteht dringender Bedarf. Deshalb erweitert der Verein trauernetz nun sein Gruppenangebot. trauernetz bietet bereits seit 20 Jahren die Selbsthilfegruppen nebelmeer für Jugendliche und junge Erwachsene in verschiedenen Städten der Schweiz an. Fortan werden die Gruppen für alle Altersstufen unter dem Namen nebelmeer angeboten:

  • nebelmeerKIDS bis 12 Jahre
  • nebelmeer bis 30 Jahre
  • nebelmeerÜ30 ab 30 Jahre

In Zürich startet am Ostermontag, 1. April 2024 (kein Scherz!) unter der Leitung von Caroline Ruckstuhl und Jörg Weisshaupt die Gruppe nebelmeerKIDS für betroffene Kinder im Alter von 6-12 Jahren. Die Treffen finden monatlich von 18.00-19.30h im Selbsthilfezentrum Zürich an der Jupiterstrasse 42 statt.

Caroline Ruckstuhl ist ausgebildete Trauerbegleiterin für Kinder und Jugendliche. Ihre Ausbildung hat sie in Bremen bei Trauerland absolviert. Trauerland ist ein Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche, das bereits seit 1999 tätig ist und über viel Erfahrung und Wissen verfügt. Jörg Weisshaupt ist Gründer des Vereins trauernetz. Er kümmert sich seit über 20 Jahren um die Nachsorge bei Suizid.

Die Kindergruppe läuft immer auf ähnliche Weise ab: Während die Erwachsenen sich mit Jörg Weisshaupt in einem separaten Raum austauschen, begegnen sich ihre Kinder bei Caroline Ruckstuhl, wo sie im Begrüssungskreis starten und danach spielen, kochen, basteln, im Malatelier von Vincenzo Feraco zeichnen und draussen im Park toben und sich nach gut eineinhalb Stunden gemeinsam mit den Erwachsenen wieder im Kreis mit einem Ritual voneinander verabschieden.

Kinder und Jugendliche trauern generell anders als Erwachsene. Sie sprechen nicht unbedingt über ihre Sorgen und Ängste und weinen nicht dann, wenn es den Erwachsenen danach zumute ist. Sie spielen in erster Linie und haben ganz unterschiedliche Fragen und Bedürfnisse, je nach Entwicklungsphase. Wichtig ist, dass sie merken, dass sie mit ihren Trauergefühlen nicht allein sind, Ansprechpersonen für ihre Fragen haben und sich im geschützten Raum wohl fühlen. In der nebelmeerKIDS-Gruppe können die Kinder auf spielerische und kreative Weise einen natürlichen und selbstverständlichen Umgang mit dem Tod und der Tragik des Suizids in der eigenen Familie finden. Die Hoffnung besteht, auf diese Weise das Fundament für eine gesunde Weiterentwicklung trotz Schicksalsschlag zu schaffen.

Weitere Auskünfte: trauernetz.ch – Perspektiven nach einem traumatisierenden Verlust

trauernetz.ch
26. März 2024 | 14:19