Gilt als zugänglich und "unkomplziert": Bischof Joseph Bonnemain.

Lourdes mit Bischof Joseph Maria

Interdiözesane Lourdeswallfahrt 28. April bis 4. Mai 2023: «Der Verein Interdiözesane Lourdeswallfahrt organisiert, im Auftrag der Schweizer Bischofskonferenz, jährlich eine Frühlingswallfahrt zum Marienheiligtum in Lourdes. Lourdes ist weltweit der einzige Marienwallfahrtsort, der für alle Menschen – mit und ohne physischen, psychischen oder anderen Leidensdruck – eingerichtet ist. Darüber hinaus ist Lourdes ein begnadeter Ort, um Liebe und Kraft zu erfahren und zu tanken. Es wäre sehr schön, wenn ich möglichst zahlreich von Ihnen allen begleitet werden würde.» Bischof Joseph Maria Bonnemain

Bis 1858 war Lourdes ein unbekanntes Städtchen am Rande Frankreichs, unweit der Grenze zu Spanien im Département Hautes-Pyrénées gelegen. Ein Ort wie zahllose andere auch – nicht mehr und nicht weniger. Das wäre wohl bis heute so geblieben, hätte das einfache Hirtenmädchen Bernadette Soubirous am 11. Februar 1858 nicht eine Erscheinung gehabt. Während des Holzsammelns sah das 14-jährige Mädchen in der Nähe einer Grotte eine in Weiss gekleidete Frau: Maria, die Muttergottes, wie Bernadette bei späteren Offenbarungen erfuhr.

Das Datum war der Wendepunkt in der Geschichte von Lourdes. Anfangs kamen nur wenige Menschen, die den Ort der Erscheinung sehen wollten, bereits wenige Monate später wohnten Tausende den Ekstasen des Mädchens bei. Heute strömen jährlich über fünf Millionen Pilger aus allen Teilen der Welt nach Lourdes, sodass das Pyrenäenstädtchen zu einem Wallfahrtsort heranwuchs, der in der christlichen Welt wohl nur vom mexikanischen Guadalupe, einem Stadtviertel von Mexico-City, übertroffen wird.

Quelle der Genesung und der Stärkung

In Lourdes suchen viele Pilger neben der Gemeinschaft, dem Gebet in erster Linie Genesung und Gesundheit. Eine Quelle, die während einer Erscheinung Bernadettes in der Grotte entsprungen sein soll, fördert – so wird geglaubt – heilende Wasser zutage. Lourdes-Pilger trinken aus ihr oder statten sogar dem Badehaus einen Besuch ab, wo sie ihren Körper in das heilende Wasser der Grotte eintauchen. Zahlreiche Prozessionen, hunderte brennende Kerzen, Menschen andächtig im gemeinsamen Gebet verleihen dem Ort eine mystische Atmosphäre. Die Seelen der Pilger blühen in Lourdes auf.

Die meisten Besucher Lourdes werden durch die katholischen Wallfahrtsstätten, insbesondere die Site des sanctuaires, den «Heiligen Bezirk», um die Erscheinungsgrotte, die Quelle mit dem als wundertätig geltenden Wasser und die Bäder für die Kranken sowie den drei grossen Kirchenbauten – der Basilika Notre-Dame-de-l’Immaculée-Conception, der Rosenkranz-Basilika und der unterirdische Basilika Saint-Pie X – angezogen. Daneben besteht das Karmelitinnenkloster. Lourdes ist auch ein Basispunkt für den Tourismus in den Pyrenäen-Nationalpark mit seinen überragenden Naturschönheiten. Im Musée pyrénéen de Lourdes in der Festung Château fort de Lourdes wird Franz Schrader (1844–1924), unter anderem ein bedeutender Pyrenäenforscher, gewürdigt. Den am Ortsrand gelegenen Berg Pic du Jer kann man zu Fuss oder mit der Standseilbahn Funiculaire du Pic du Jer erreichen. Lourdes Partnerstadt in der Schweiz ist Einsiedeln.

Sehenswürdigkeiten rund um Lourdes

  • Natur erleben und wandern im Parc National des Pyrénées
  • Gewaltige Felswände und ein über 400 Meter hoher Wasserfall im Cinque de Gavarnie
  • Dem Himmel so nah: das Observatorium auf dem Pic du Midi de Bigorre
  • Eine unterirdische Bootspartie gefällig? Die Grottes de Bétharram bietet sich an.
  • Eine ganze Reihe bedeutender oder bezaubernder Thermalbäder
  • St-Bertrand-de-Comminges zählt offiziell zu den schönsten Dörfern Frankreichs.

Bezaubernd ursprünglicher Charme der Region

Rein topografisch teilen sich drei Staaten den Gebirgszug der Pyrenäen: Frankreich, die Nordflanke, Spanien die südliche Seite sowie der Zwergstaat Andorra ein 468 Quadratkilometer grosses Areal inmitten der Bergwelt. Tatsächlich sieht es jedoch noch etwas komplizierter aus. Die Basken im Westen und die Katalanen im Osten verstehen sich ebenfalls als eigenständige Nationen. Und damit sind wir fast schon in der Region, in der unser Bischof seine Kindheit verbrachte. Entgegen allen Differenzen aller Kulturen verbindet die Bewohner der Pyrenäen zumindest eines, ihre Religion. Der grösste Teil ist römisch-katholisch. So mag es kein Zufall sein, dass Henri IV. hier geboren wurde. 1593 beendete er die Religionskriege und einte Frankreich.  

Obwohl der Tourismus in der Region zu den wichtigsten Einkommensquellen zählt, erreichte er nie eine derartige Professionalität wie in den Alpen. Für den Besucher bedeutet dies, dass er angenehmerweise kaum auf Fastfood-Ketten oder Hotelklötze trifft. Die Region bezaubert durch ihren ursprünglichen Charme.

Factbox

  • Interdiözesane Lourdeswallfahrt 28. April bis 4. Mai 2023 mit Bischof Joseph Maria
  • Buchungsmöglichkeit über das Lourdes-Pilgerbüro, Uznach
    https://www.lourdes.ch/Pilgerbuero.php
  • Möglichkeit einer Medienreise mit einem angepassten Wallfahrts- und Kulturprogramm

Nicole Büchel, Kommunikationsverantwortliche Bistum Chur

Gilt als zugänglich und «unkomplziert»: Bischof Joseph Bonnemain. | © Nicola Pitaro
Bistum Chur
18. März 2023 | 13:08