Katholische Tourismusseelsorge der Schweiz wird sprachregional organisiert

Das ist einer Mitteilung des Sekretariats der Kommission für Tourismus-, Freizeit- und Pilgerseelsorge (TFP) von Dienstag zu entnehmen, das im Wallfahrtsbüro des Klosters Einsiedeln integriert ist

Im Jahre 2002 hat eine Arbeitsgruppe im Auftrag der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) ein neues Konzept für eine gesamtschweizerische Kommission «Tourismus-, Freizeit- und Pilgerseelsorge» als Nachfolgeorganisation der früheren Kakit (Katholische Kirche im Tourismus) ausgearbeitet. Die Kakit ist seit Jahren nicht mehr aktiv. Das neue Konzept mit einer 50-Prozent-Sekretariatsanstellung konnte aus finanziellen Gründen nicht umgesetzt werden. Deshalb hat die SBK die Bildung sprachregionaler Strukturen beschlossen.

Zuständig sind nun die Deutschschweizerische Ordinarienkonferenz (DOK) für die deutschsprachigen Bistümer, das Bistum Lugano, die Abtei Einsiedeln, die Conférence des Ordinaires de la Suisse Romande (COR) für die französischsprachigen Teile der Bistümer und die Abtei St-Maurice. Die Geschäftsführung dieser sprachregionalen Kommissionen wird durch Angehörige der beiden Abteien Einsiedeln und St-Maurice wahrgenommen.

Im Frühjahr 2004 haben die Deutschschweizerische Ordinarienkonferenz und der Bischof von Lugano das Statut der neu zu bildenden «sprachregionalen Kommission für Tourismus-, Ferien- und Pilgerseelsorge» und in Kraft gesetzt. Am 4. Mai 2004 traf sich die Kommission zur konstituierenden Sitzung. Erste Kontakte mit Seelsorgern und Seelsorgerinnen zeigten, dass die Erwartungen an die Kommission hoch sind, vor allem im Bereich Tourismusseelsorge.

Bescheiden aber sinnvoll

Der Einsatz aller Kommissionsmitglieder ist ehrenamtlich und muss neben zahlreichen anderen Aufgaben erledigt werden. Trotz zeitlich und finanziell minimaler Ressourcen werde die Kommission sich bemühen, ihr Möglichstes zu geben und durch ihre Tätigkeit einen «bescheidenen, aber doch sinnvollen und hilfreichen Beitrag zu Gunsten einer fruchtbaren Seelsorgearbeit in den Bereichen Tourismus, Freizeit und Wallfahrt zu leisten», so das Communiqué. Die Kommission sehe ihren Auftrag vor allem darin, nützliche und praktische Impulse, Informationen und Unterlagen zu sammeln und den Seelsorgern und Seelsorgerinnen zur Verfügung zu stellen. Die konkrete Umsetzung sei Aufgabe der Verantwortlichen vor Ort.

Finanzierung

Da sich die Kommission selbständig finanzieren muss, wurden alle Pfarreien der Deutschschweiz angeschrieben und gebeten, an einem Sonntag während der Saison das Opfer zugunsten der Kommission für TFP-Seelsorge aufzunehmen, damit diese ihrem Auftrag nachkommen kann.

Als praktische und leicht zugängliche Dienstleistungsstelle für Seelsorger und Seelsorgerinnen sowie als Infosite für Gäste wurde ein Internetauftritt der Kommission realisiert, der schrittweise ausgebaut und ergänzt werden soll (www.tourismusseelsorge.ch).

Die Möglichkeit einer Hinführung und Sensibilisierung künftiger Seelsorger und Seelsorgerinnen für die Bedeutung der Tourismusseelsorge in der Schweiz in den drei deutschschweizer Pastoralkursen Chur, St. Gallen und Luzern wird geprüft.

Angestrebt wird eine engere Zusammenarbeit mit entsprechenden Kommissionen der evangelischen Landeskirche, um als Kirche beider Konfessionen bei bestimmten (kulturellen) Anlässen und Projekten auf nationaler Ebene mehr Präsenz markieren und entsprechende Impulse geben zu können.


Die Mitglieder

Die Kommission für die deutsche und rätoromanische Schweiz sowie das Tessin besteht neben je einem Vertreter der Bistümer Basel, Chur, St. Gallen, Sitten und Lugano sowie der Abtei Einsiedeln aus einem Vertreter der DOK sowie zwei Vertretern der Tourismusbranche. Es sind dies: Pfarrer Stefan Roth, Zermatt (Präsident; Bistum Sitten); René Hefti-Stauffer, Valbella (Vizepräsident; Vertreter der Tourismusbranche); Urs Bischof, Gentilino (Bistum Lugano); Theresia Gehle, Solothurn (Bistum Basel); Pfarrer Andreas Fuchs, Lenzerheide (Bistum Chur); vakant (Bistum St. Gallen); Martin Kopp, Brunnen (Vertreter der DOK); Amadé Perrig, Zermatt (Vertreter der Tourismusbranche); Pater Kolumban Reichlin, Einsiedeln (Sekretär).

Kipa Nachlese
15. September 2005 | 00:00