Dominikus Statue Sr. Caritas Kloster Ilanz

Einladung zum Fest des hl. Dominikus

Medienmitteilung

Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt feiern die Ilanzer Dominikanerinnen alljährlich am 8. August das Hochfest des heiligen Dominikus, ihres Ordensvaters. Doch wer war Dominikus und welche Rolle spielt sein Leben und Wirken für die Dominikanerinnen?

Während von Franz von Assisi heute nahezu jedermann eine Ahnung hat, ist sein Zeitgenosse Dominikus fast ein Unbekannter. Dominikus› Leben begann verheissungsvoll: Bei seiner Geburt soll ein goldener Stern seine Stirn geziert haben. Alle Zeichen deuteten darauf hin, dass er zu Grossem berufen war. Und tatsächlich wurde aus dem jungen Kaufmannssohn, der um 1170 in der Nähe der spanischen Stadt Burgos das Licht der Welt erblickte, ein begnadeter Prediger.

Bereits im Alter von 15 Jahren widmete er sich dem Studium, zuerst den freien Künsten, später der Theologie und Philosophie. Man sagt, er habe Tag und Nacht in seinen Büchern gelesen, von denen er zahlreiche, teils auch wertvolle, besass. Während einer Hungersnot im Jahre 1191 verkaufte er jedoch all seine Bücher, um den Erlös den Armen zu schenken. Was Dominikus für die Armen getan hatte, erregte Aufsehen. So berief Bischof Diego de Acebo Dominikus 1196 als Regularkanoniker an die Kathedrale von El Burgo de Osma. Für den jungen Mann begann eine intensive Zeit, in der er bei örtlichen Reformen mithalf und sich aufmerksam dem Gebet sowie den Nöten der Menschen zuwandte.

Einige Jahre später reifte in Dominikus der Entschluss, als Missionar zu wirken. Er war davon überzeugt, dass nur das eigene Vorbild helfen werde, die Menschen wieder für den Glauben nach dem wahren Evangelium gewinnen zu können. Barfuss und bettelnd zog Dominikus in den Gegenden des Languedoc umher und stiess mit seinen Predigten auf die offenen Ohren der armen Landbevölkerung. Dominikus erkannte, dass nur das glaubwürdig gelebte Zeugnis Früchte tragen wird.

1207 schloss sich eine Gruppe von Frauen, die sich durch seine Predigt von der Sekte der ‹Katharer› losgelöst hatten, Dominikus in Prouille (nähe Toulouse) an. Sie gaben Dominikus ein Zuhause und unterstützen seine Aufgaben mit ihrem Gebet. So entstand sein erstes Predigtwerk von Prouille ‹Jesu Christi praedicatio› – eine klösterliche Frauengemeinschaft. In stetem Studium der heiligen Schriften und der Menschen, in Gemeinschaft und in Armut widmeten sie sich der Verkündigung des Wort Gottes. ‹Mit oder von Gott sprechend› wird Dominikus beschrieben.

1215 entschloss sich Dominikus dann zur Gründung eines eigenen Ordens, welcher bereits ein Jahr später durch Papst Honorius III. (1148-1227) anerkannt wurde. Es dauerte nicht lange bis sich der Orden ausbreitete. Bereits vier Jahre nach der Gründung wirkten Predigerbrüder und -schwestern in Dutzenden Konventen.

Am 6. August 1221 verstarb Dominikus auf einer Missionsreise nach Bologna. Nur dreizehn Jahre später sprach Papst Gregor IX. (1167-1241) ihn heilig.

Im Predigerorden leben – heute

Die Frage, wie wir Dominikanerinnen mit diesem 800jährigen Erbe heute leben, können wir nur durch das gelebte Leben beantworten. Dominikus soll gesagt haben ‹man lernt nur etwas zu tun, indem man es tut›. Und so lehrt uns die Zeit, im täglichen Tun, was unserem Dasein Sinn verleiht. Unser Wort und unser Handeln sollen herausfliessen aus dem, was wir auf diese Weise im eigenen Herzen erfahren haben.

Das wiederum beeinflusst die Art und Weise unseres Zusammenlebens, das Leben in Gemeinschaft.  Sie wird verstanden als erster Ort der Verkündigung. Gemeinschaft bedeutet heute aber auch die Zusammenarbeit mit unseren Mitarbeitenden. In diesem Sinne will auch unser Haus der Begegnung ein Ort der Verkündigung sein.

An unserem Festtag gedenken wir wieder den Anfängen unseres Ordens und den Worten unseres Gründers, dem heiligen Dominikus.

Mittwoch, 8. August 2018 – 10.00 Uhr Festgottesdienst mit anschliessendem Apéro

Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!

www.klosterilanz.ch

Dominikus Statue Sr. Caritas Kloster Ilanz | © zVg
Kloster Ilanz
31. Juli 2018 | 15:24