Den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen stellen

Medienmitteilung

Die Versammlung der römisch-katholischen Synode tagte in Solothurn: Die Rechnung der römisch-katholischen Synode des Kantons Solothurn weist einen Ertragsüberschuss von rund 55’000 Franken auf. Mit dem Referat «Einschliessen und Schlüssel wegschmeissen…?» von Gefängnisseelsorgerin  Anita Kohler stand ein Aspekt der Spezialseelsorge im Fokus. Präsident Kurt von Arx appellierte, sich trotz Herausforderungen und Skandale in der Kirche zu engagieren und «das Gute zu behalten».

Die Landeskirchen des Kantons Solothurn stellen nicht nur das liturgische Angebot sicher, sondern setzen sich breitgefächert für die Gesellschaft und den interkonfessionellen Dialog ein. «Die Kirche engagiert sich in Bildung, Kultur und sozialen Institutionen und trägt damit nicht nur Wesentliches zum Erhalt der christlich-abendländischen Kultur bei, sondern auch zur Stabilität in der Gesellschaft», fasste Synodalpräsident Kurt von Arx die Aufgaben zusammen. Engagements, die von Steuereinnahmen und Subventionen finanziert werden. Verwalter Dominik Portmann präsentierte die Synodalrechnung 2018 mit einem Ertragsüberschuss von 55’474.– Franken und einer Einlage von Fr. 55›000.—in den Ertragsausgleichsfonds. «Trotz schwierigeren Rahmenbedingungen und dem  neuem Finanzausgleich haben wir eine gute finanzielle Ausgangslage»», prognostizierte Urs Umbricht, Leiter Ressort Finanzen. Der Ertragsausgleichfonds der Finanzausgleichsrechnung verfügt über einen Saldo von 1,43 Millionen und erlaubt in den nächsten Jahren, erwartete Mindereinnahmen von gegen 600’000 Franken aus dem «Neuen Finanzausgleich Kirchen Solothurn» sozialverträglich abzufedern.» Regierungsrat Remo Ankli dankte dem Synodalrat für die gute Zusammenarbeit. Den Dank für gutes Zusammenwirken durfte auch und Bischofsvikar Arno Stadelmann entgegennehmen, dessen Amtszeit endet.

«Vor Gott sind alle Menschen gleich»

Alt Regierungsrat und Synodalrat Klaus Fischer ist für den Bereich Personelles zuständig und wies auf die Angebote der Fachstellen sowie die Spezialseelsorge mit den Bereichen Spitalseelsorge mit Palliative Care (zu dem eine neue Wegleitung vorliegt), sowie die Gehörlosenseelsorge und Gefängnisseelsorge hin. Direkt von der Front als Seelsorgerin im Untersuchungsgefängnis Solothurn und in der Justizvollzugsanstalt Deitingen, berichtete Anita Kohler. «Die Ökumene in Person», wie sich die Tochter eines reformierten Diakons und einer katholischen Ordensschwester vorstellte. Wenn sie die Frage «wo arbeitest du» mit «Gefängnisseelsorgerin» beantworte, so löse ihr Beruf oft krasse Reaktionen aus. Von «die sollten bestraft und nicht von dir betreut werden» bis zu «an die Wand mit ihnen» sei alles vertreten. «Vor Gott sind alle Menschen gleich. Niemand wird böse geboren und alle haben das Recht, mit jemandem zu sprechen. Es ist weder meine Aufgabe zu urteilen noch zu richten. Was immer ein Gefangener verbrochen hat, er bleibt ein Mensch.»

Gehör verschaffen

Synodal-Präsident Kurt von Arx wies auf die wichtigen Aufgaben der Spezialseelsorge und der Landeskirchen allgemein hin. «Wir müssen Stellung beziehen und dürfen uns in gesellschaftspolitischen und sozialen Fragen keinen Maulkorb verpassen lassen». Dabei klammerte er die Brisanz von sexuellen Übergriffen, Machtmissbrauch und Vertuschungen nicht aus. «Es braucht eine offene Kommunikation, Prävention und eine Strategie des Aufarbeitens und des Respekts der Opfer.» Er appellierte an die Versammlung, sich weiterhin in der Kirche zu engagieren, dabei «behalten, was gut ist und ändern, was geändert werden muss».

 

 

 

Römisch-Katholische Synode Kanton Solothurn
14. März 2019 | 09:29