Dem Bettag eine Zukunft bereiten – Hinweis auf eine Neuerscheinung und eine Buchvernissage

Medienmitteilung:

Dass eine sozialdemokratische Regierungsrätin, ein jüdischer Theologe, ein katholischer Historiker, eine christkatholische Seelsorgerin, ein Ständerat aus Graubünden, eine muslimische Religionswissenschaftlerin und rund zwanzig weitere Autorinnen und Autoren zu einem gemeinsamen Thema ein Buch schreiben, kommt nicht alle Tage vor. Diese interessante Mischung macht ausgerechnet der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag möglich, obwohl er für viele eher das Image eines langweiligen Auslaufmodells als den Ruf eines spannenden Zukunftsmodells hat.

Der Sammelband, der anfangs September erscheint, enthält Beiträge zur Geschichte, zur Aktualität und zum Potenzial dieses Feiertags, der zwar religiösen Charakter hat, aber staatlich angeordnet ist. Der Blick ins Inhaltsverzeichnis zeigt, dass das Buch nicht nur thematisch vielfältig ist, sondern auch Beiträge unterschiedlicher Art bietet: Artikel, die breit informieren, Reden und Predigten, Berichte über neue Formen der Gestaltung dieses Feiertages, Anregungen für die religionspädagogische Praxis und vertiefende Reflexionen. Unübersehbar ist das Anliegen, unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen.

Vorgestellt wird diese neue Buchpublikation am 7. September 2017 um 18 Uhr im Zürcher Rathaus. Die Wahl des Ortes ist kein Zufall. Die wohl bekanntesten Bettagsmandate wurden von Gottfried Keller in seiner Funktion als Zürcher Staatsschreiber verfasst. Und bis heute tagen im Zürcher Rathaus nicht nur die Kantonsregierung und das Parlament, sondern auch die Synoden der beiden grossen Kirchen, so dass es ein für Staat und Kirche, Politik und Religion wichtiger Ort ist.

Die Buchvernissage, deren Termin auf den Tag des Jeûne genevois fällt, will auch auf den Bettag 2017 einstimmen – und deutlich machen, dass dieser staatliche und religiöse, zunehmend interreligiöse Feiertagnach wie vor auch zum Zusammenhalt des Landes über die Sprachgrenzen hinweg beiträgt. So kommen Regierungsrätinnen aus Zürich (Jacqueline Fehr) und der Waadt (Béatrice Métraux) zu Wort. Und ein jüdischer Rabbi (Noam Hertig), ein muslimischer Imam (Muris Begovic) sowie eine christliche Pfarrerin (Cornelia Carmichel Bromeis) beleuchten die Aspekte von Dank, Busse und Gebet. Moderiert wird die Vernissage von der Churer Theologieprofessorin Eva-Maria Faber und von Daniel Kosch, Generalsekretär der RKZ, die das Buch miteinander herausgegeben haben.

Gastbeitrag
3. Juli 2017 | 11:43