Performerin Lika Nüssli backt Brot wie Wiborada in St. Mangen

Das weisse Kleid, hellrot getränkt – Erinnerung an Wiborada

Medienmitteilung

Mitten in St. Gallen schockierte die St. Galler Künstlerin Lika Nüssli mit ihrer Performance «I Adore You». In einem schlichten weissen Kleid, einer Mischung aus Totenhemd und Nonnengewand, bat sie Passantinnen und Passanten, sie mit hellrosa Farbe zu überschütten. Ihr Anliegen: Die Stadtheilige Wiborada wieder ins Bewusstsein zu rufen. Dafür hatte sie den 2. Mai, den Gedenktag der Heiligen, ausgewählt.

Lika Nüssli war jeweils zur vollen Stunde sichtbar und hörbar. In Bangor am Fuss der Mülenenschlucht, am Vadian-Denkmal, auf der Klosterwiese und im früheren Prostituiertenvierten Engelgasse – alles Orte, die von Männern geprägt sind. «Kennen Sie Wiborada?» rief Lika Nüssli den Menschen zu, die in der Stadt unterwegs waren. Und sie erhielt Reaktionen. Einige fanden die Aktion abstossend und eilten weiter. Andere blieben betroffen stehen und getrauten sich näher zu treten.

An der letzten Station, in der Kirche St.Mangen, zog die Künstlerin das farbgetränkte Hemd aus und legte es sorgfältig ins Grab von Wiborada. Hier bleibt es als moderne Reliquie in den nächsten Wochen als Teil des Stationenweges, der Interessierten mehr zu Wiborada erzählt.

Die Performance «I Adore You» gehört zum Programm Wiborada2023. Von Ende April bis Anfang Juni wird die wieder neu errichtete Zelle bei der Kirche St. Mangen von Menschen bewohnt – die so leben, wie die historische Wiborada vor fast 1’100 Jahren.

Weitere Informationen

Performerin Lika Nüssli backt Brot wie Wiborada in St. Mangen | © Hildegard Aepli
wiborada2023
3. Mai 2023 | 10:02