Betreuung für Kinder mit Beeinträchtigung

Medienmitteilung: An seiner Frühjahrssession genehmigte das Parlament der Römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Bern die Rechnung 2020 und das Budget 2021. Beide weisen Mehrerträge aus. Zudem verlängerte es ein Projekt zu Gunsten von Kindern mit Beeinträchtigung. Die Exekutive stellte ihre Legislaturziele vor.

Vor zweieinhalb Jahren hatte sich das Parlament der Römisch-katholischen Landeskirche zugunsten eines Projekts für Kinder mit einer Beeinträchtigung ausgesprochen. Die Kinder sollten den Religionsunterricht im normalen Rahmen einer Pfarrei besuchen können. Für den zusätzlichen Betreuungsaufwand wurden finanzielle Mittel im Umfang einer 50-Prozent-Stelle gesprochen, befristet auf drei Jahre. Nun hat die Fachstelle Religionspädagogik eine Zwischenbilanz gezogen. Die Nachfrage nach Betreuung im Unterricht ist demnach gegeben, wenn auch nicht im erwarteten Umfang. Weil seit März 2020 jedoch kaum mehr Präsenzunterricht stattfand, kam das Projekt zum Erliegen. Das Parlament beschloss daher an seiner Session vom 11. Juni im Rathaus Bern, dieses um zwei Jahre zu verlängern, allerdings nur mit Mitteln entsprechend einer 25-Prozent-Stelle.

Landeskirche unterstützt Pastoral

Anlässlich der Session des Landeskirchenparlaments im August 2020 war der Landeskirchenrat, die Exekutive, neu bestellt worden. Mit Verpätung stellte er nun seine Legislaturziele vor. Diese machen seine Absicht deutlich, die Pastoral in ihrem Auftrag und ihrer Aufgabe zu unterstützen. Die Landeskirche tut dies mit ihren Fachstellen und in Zusammenarbeit mit dem Bischofsvikariat. Der Landeskirchenrat beantwortete anlässlich der Parlamentssession eine Interpellation zur Fassung von Abstimmungsparolen durch den Landeskirchenrat. Dieser hielt in seiner Antwort fest, dass er als Exekutive der staatskirchenrechtlichen Seite der Kantonalkirche selten zu politischen Fragen Stellung beziehe. In der jüngeren Vergangenheit sei dies nur zwei Mal der Fall gewesen. Beide Male ging es um Fragen, welche die Kirche direkt betrafen: 2014/2015 zu den geplanten Sparübungen des Kantons zu Lasten der Kirchen sowie 2019 zur Revision des Sozialhilfegesetzes.

Überschuss im Corona-Jahr

Weil die Herbstsession des Parlaments im November 2020 wegen Corona ausfiel, beschloss das Parlament nun mit Verspätung das Budget für das laufende Jahr. Es sieht einen Ertragsüberschuss von CHF 322’000 vor. Die Rechnung 2020 weist ein Plus von über einer halben Million Franken aus. Ohne Rückstellungen für die Löhne der Seelsorgenden wäre das Ergebnis sogar weitere 800’000 Franken besser. Augenfälligster Unterschied im Vergleich zu den Vorjahren ist der um rund 12 Mio. Franken höhere Personalaufwand. Dies, weil die Seelsorgenden seit 2020 direkt von den Landeskirchen angestellt sind. Der Kanton Bern vergütet der Röm.-kath. Landeskirche diese Kosten noch bis 2025. Seite 2 von 2 Die positiven Zahlen können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die längerfristigen Prognosen für die Röm.-kath. Landeskirche des Kantons Bern durchzogen sind. Der Finanzplan sieht ab 2023 Verluste vor. Der Trend, der Kirche den Rücken zu kehren, hat sich mit der Corona-Pandemie nicht verringert. Es wird eine wichtige Aufgabe sein, den Menschen darzulegen, welche zentralen Aufgaben sie mit ihren Kirchensteuern finanzieren.

Katholische Kirche im Kanton Bern
11. Juni 2021 | 14:43