Auch in Kroatien wurde mitgefeiert

Medienmitteilung

Diakonenweihe von Br. Kletus Hutter und Ivan Šarić durch Bischof Markus Büchel

«Davon wird man in Abtwil noch lange sprechen», sagte eine der vielen Helferinnen fröhlich, die am Samstagmorgen die Festwirtschaft vor der katholischen Kirche einrichteten. 500 Mitfeiernde nahmen am Gottesdienst teil, nicht alle fanden Platz in der Kirche, es gab zusätzlich eine Übertragung ins Pfarreizentrum. Die Diakonenweihe von Ivan Šarić (31), Seelsorger Seelsorgeeinheit St.Gallen West-Gaiserwald, und Br. Kletus Hutter (51), Kapuzinerorden, wurde zum frohen kirchlichen wie weltliche Fest mit vielen Mitfeiernden aus den Familien, der kroatischen Gemeinschaft, den Kapuzinern und der Seelsorgeeinheit.

Auch in Kroatien feierten Verwandte und Bekannte von Ivan Šarić via Livestream mit. In der traditionellen Liturgie stellte der Ordensobere der Kapuziner, Br. Josef Haselbach, zuerst Br. Kletus Hutter, Kapuzinerkloster Rapperswil, vor und empfahl ihn dem Bischof zur Weihe. Ein langer Weg des Suchens liegt hinter dem gebürtigen Rheintaler. Er war kaufmännischer Angestellter, absolvierte das Religionspädagogische Institut und den Dritten Bildungsweg. Im Bistum St.Gallen war er tätig als Katechet und Jugendarbeiter in Bütschwil und als Seelsorger in der Seelsorgeeinheit Sargans-Vilters-Wangs. Sein Suchen ging stets weiter und über das Kapuziner-Angebot «Kloster auf Zeit» fing Kletus Hutter Feuer für die franziskanische Lebensweise. «Im vergangenen September durfte ich seine Ewige Profess entgegennehmen», sagte der Ordensobere im Gottesdienst. Nun folgt mit der Diakonenweihe auf dem Weg zum Priesterdienst der nächste Schritt. «Wege entstehen dadurch, dass man sie geht», hatte Br. Kletus auf seine Einladungskarte geschrieben. Sein Weg entstand durch immer weiteres und tieferes Suchen.

Mit Herzenswärme

Anschliessend stellte Regens Raffael Rieger dem Bischof Ivan Šarić vor. Er ist in Wil als Sohn kroatischer Eltern aufgewachsen, seine Familie ist stark beheimatet in der kroatischen Mission. Nach einer Lehre als Polymechaniker und einem Jahr bei der Schweizer Armee trat Ivan Šarić in die Päpstliche Schweizergarde ein. In dieser Zeit kam die Frage auf, Priester zu werden, und diese Berufung war für den jungen Mann immer stärker spürbar. Er besuchte nach dreieinhalb Dienstjahren in Rom und einem Einführungsjahr in Givisiez/Fribourg das Seminar in Lantershofen D, um Theologie zu studieren. Aktuell arbeitet er als Seelsorger in der Seelsorgeeinheit St.Gallen West-Gaiserwald. Sein Begleiter Pfarrer Roman Giger sagt über ihn: «Ivan ist ein feiner, ausgeglichener junger Mann, der mit Herzenswärme und Leichtigkeit auf die Menschen zugeht». Raffael Rieger bestätigte diese positive Wahrnehmung mit den Worten: «Ich freue mich, dass das Bistum mit Ivan einen tiefgründigen, geistlichen Menschen, Diakon und späteren Priester bekommt, der gerne mit den Menschen die Wege des Lebens und des Glaubens geht und ihnen als Seelsorger zur Seite steht».

Handauflegung und Weihegebet

Nach der Vorstellung der Kandidaten folgte deren Bereitschaftserklärung zum diakonischen Dienst in allen Dimensionen. Danach legten sich Br. Kletus und Ivan Šarić zur Allerheiligenlitanei mit zur Erde gewandten Gesicht neben den Altar. Dann folgten Handauflegung und Weihegebet des Bischofs, von alters her ein Zeichen, dass Gott berührt und durch seinen Geist für den neuen Dienst stärkt. Hände können teilen, pflegen, heilen und stärken. Schliesslich wurde den beiden neuen Diakonen die Stola und das Evangeliar überreicht. Die Weihezeremonie wurde durch den Friedensgruss abgeschlossen. Darauf gab es langanhaltenden und frohen Applaus in der Pfarrkirche Abtwil.

Grosse Freude

Nach der Eucharistiefeier waren alle zum weltlichen Fest im Freien eingeladen. Zuerst absolvierten die beiden Neugeweihten noch einen «Gratulations- und Fotomarathon», sie durften noch einmal viele Zeichen der Wertschätzung und der Freude über diesen Festtag entgegennehmen. Schon in wenigen Monaten werden Br. Kletus Hutter und Ivan Šarić den nächsten Schritt gehen und durch Bischof Markus Büchel die Priesterweihe empfangen. (BistumSG/Sabine Rüthemann)